Pressemitteilung |

Negativtrend im deutschen Einzelhandel setzt sich fort / Umsätze im März um 3,8 Prozent gesunken

(Berlin) - Der Umsatzrückgang im Einzelhandel für das erste Quartal 2003 (wertmäßig - 1,1 Prozent und preisbereinigt - 0,8 Prozent) - basierend auf einem u.a. wegen der Euro-Debatte ohnehin schon stark abgesunkenen Umsatzniveau im Vorjahresquartal - zeigt, dass für die Branche auch weiterhin keine Aussicht auf eine Trendwende zum Besseren besteht. Dies bestätigen die soeben vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Zahlen für März 2003. Danach setzte der deutsche Einzelhandel wertmäßig 3,8 Prozent und preisbereinigt 4,0 Prozent weniger um als im gleichen Vorjahresmonat, obwohl der März 2003 mit 26 Verkaufstagen einen Verkaufstag mehr aufwies als der März 2002. Zu berücksichtigen ist hierbei allerdings, dass das Ostergeschäft im Vorjahr in den März fiel, in diesem Jahr aber in den Monat April, so dass ein Teil der Umsatzrückgänge aufgrund dieses Basiseffekts zu Buche schlagen. Erst bei Vorliegen der Umsatzzahlen für April 2003 wird sich ein besserer Vergleich mit dem Vorjahresverlauf ermöglich lassen. Einen Einfluss dürfte im übrigen auch der Beginn des Irak-Kriegs gespielt haben, der zur Verunsicherung der Verbraucher beigetragen und die ohnehin dauerhaft schlechte Konsumstimmung weiter gedrückt hat.

“Selbst die hohen Preisnachlässe im Einzelhandel durch vielfältige Rabattaktionen und Sonderangebote konnten das Eis bei den Konsumenten nicht brechen. Solange die Verbraucher eine gesamtwirtschaftliche Rezession mit noch weiter steigender Arbeitslosigkeit befürchten müssen und durch die bevorstehenden Reformen bei Steuern und Sozialversicherungen auch weitere persönliche Einkommensverluste erwarten, verharren sie in Konsum-Unlust. Daher brauchen wir dringend ein Ende der leidigen Diskussionen und Verwirrspiele um Zukunftsprogramme, und endlich Klarheit und handfeste positive Signale für Wirtschaft und Verbraucher. Die Menschen in unserem Land wollen endlich wissen, wo es lang geht”, kommentierte Johann D. Hellwege, Hauptgeschäftsführer des Handelsverband BAG.

Von dem erheblichen Umsatzminus im März sind nahezu alle Branchen des Einzelhandels betroffen. Lediglich der Versandhandel (nominal + 1,2 Prozent; real + 1,7 Prozent) sowie der Facheinzelhandel mit Hausrat, Bau- und Heimwerkerbedarf (nominal + 0,3 Prozent; real 0,5 Prozent) erzielten höhere Umsätze als im März 2002. Besonders starke Umsatzverluste mussten der Facheinzelhandel mit Textilien, Bekleidung und Schuhen (wertmäßig - 6,7; preisbereinigt - 6,6 Prozent) sowie der sonstige Einzelhandel mit Waren verschiedener Art, zu dem überwiegend die Waren- und Kaufhäuser gehören (nominal - 12,7; real - 12,5 Prozent), hinnehmen. Sogar der Einzelhandel mit Nahrungsmitteln, Getränken und Tabakwaren, der in den ersten beiden Monaten des Jahres noch Umsatzzuwächse verzeichnen konnte, war von den gleich hohen Umsatzrückgängen betroffen (wertmäßig - 3,8 Prozent; preisbereinigt - 3,6 Prozent) wie die Branche im Gesamtdurchschnitt.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesarbeitsgemeinschaft der Mittel- und Großbetriebe des Einzelhandels e.V. (BAG) Atrium Friedrichstraße, Friedrichstr. 60, 10117 Berlin Telefon: 030/2061200, Telefax: 030/20612088

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