Pressemitteilung | VhU - Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e.V. - Hauptgeschäftsstelle

Neugier der Jüngsten fördern und mehr Praxisbezug in den Naturwissenschaften / Fünf VhU-Empfehlungen für hessische Reformen nach PISA-E 2003

(Frankfurt am Main) - „Wir brauchen dringend und vorrangig Qualitätsverbesserungen im mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterricht“, forderte Jörg. E. Feuchthofen, Geschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU) für Bildungs- und Gesellschaftspolitik, als Konsequenz aus der Schulvergleichsstudie PISA-E 2003, die in der letzten Woche veröffentlicht wurde. Die VhU habe zwischenzeitlich vor allem die Ergebnisse zum naturwissenschaftlichen Unterricht eingehend analysiert, verdeutlichte Feuchthofen mit Blick auf den entsprechend schlechten 12. Platz im bundesweiten Ländervergleich sowie im Vergleich zum OECD-Länderdurchschnitt.

Die VhU unterstütze nachdrücklich das Ziel der Landesregierung, Hessen zum Bildungsland Nr. 1 zu machen. Um allerdings in die Sieger-Liga von Finnland, Korea, Japan und Bayern aufzusteigen, seien im naturwissenschaftlichen Unterricht mehr als kleine Verbesserungen notwendig. Feuchthofen nannte fünf konkrete Handlungsfelder: Förderung und Unterstützung der experimentellen Neugier der Kinder ab dem Kindergarten, individuelle Förderkonzepte mit naturwissenschaftlichem Alltagsbezug, deren konsequente Verzahnung zwischen Kindergarten, Grundschule und weiterführenden Schulen, einen viel stärker praxisorientierten Unterricht mit Nutzenerkenntnis für die Schüler sowie Reformen in der bisher zu abstrakt-wissenschaftlichen Lehreraus- und -fortbildung.

Besonderen Handlungsbedarf sieht die Spitzenorganisation der hessischen Wirtschaft in der 5. und 6. Klasse an den weiterführenden Schulen: „Kinder brauchen gerade hier ein schulisches Anschluss-Angebot, stoßen aber in der Realität auf eine breite Lücke. Sie kommen neugierig und motiviert aus der Grundschule.“ Chemie und Physik würden jedoch erst ab Klasse 7 unterrichtet. „Kein Wunder, dass unsere 15jährigen dann im internationalen Vergleich hinterherhinken“, kritisierte Feuchthofen den hessischen Status Quo.

Die VhU, ihre Mitgliedsverbände und die hessischen Unternehmen unterstützten mit großem Engagement die Schulen aktiv und intensiv. Als Beispiele nannte Feuchthofen einige Verbandsinitiativen zur Förderung der MINT-Fächer (Mathematik/Informatik/ Naturwissenschaften/Technik): die jährliche MINT-MINI-Messe, Think Ing., Chemie4you und „EinSteinchen experimentiert“.

Feuchthofen erwartet angesichts der schwachen hessischen Platzierung in den Naturwissenschaften, aber auch der Mathematik (Rang 8 im Ländervergleich) einen klaren Zielrahmen in der Schulpolitik: „Wir brauchen in diesen Unterrichtsfeldern mehr Reformimpulse. Mathematik und Naturwissenschaften müssen von Anfang, altersgerecht und mit lustvollem Fördern der kindlichen Neugier gelehrt werden. Unser Hochtechnologieland Hessen braucht Innovationen in Naturwissenschaften und Technik, um seinen internationalen Spitzenplatz zu festigen. Die Grundlagen dafür werden in der Schule gelegt und können niemals ‚später nachgeholt’ werden“, so der VhU-Geschäftsführer.

Quelle und Kontaktadresse:
Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e.V. (VhU) Emil-von-Behring-Str. 4, 60439 Frankfurt Telefon: 069/95808-0, Telefax: 069/95808-126

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