Pressemitteilung | Bund der Deutschen Landjugend e.V. (BDL)

Nicht nur "nach Hause telefonieren" / BDL: Flächendeckend schnelles Internet fürs Land

(Berlin) - "Digitale und analoge Vernetzung gehören für uns untrennbar zusammen", hält Daniel Kopperschmidt fest. Der stellvertretende Vorsitzende des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL) ist der neue Leiter des Arbeitskreises "Jugend macht Politik", der am Wochenende in Mannheim tagte. Dort setzten sich die Delegierten mit der Digitalisierung unserer Gesellschaft auseinander.

"Die Online-Möglichkeiten zur Vernetzung sind gerade für uns unheimlich wichtig, weil räumliche Entfernung, die uns den Alltag schwer macht, auf einmal nicht mehr zählt", sind sich die jungen Ehrenamtlichen einig. "Doch egal, wie gut die Tools werden, wenn der Empfang fehlt, nutzen die einem gar nichts", stellt Daniel Kopperschmidt fest. Viele Landjugendliche hätten ihre "Hotspots" sagt er und meint etwas höher gelegene Flecken, an denen sie ihre Handys gen Himmel recken.

"Die Suche nach Netz gehört für uns immer noch zum Alltag", so der Brandenburger. Doch nicht nur die riesigen Funklöcher machen dem größten Jugendverband im ländlichen Raum sorgen, auch die weißen Flecken bei den Breitband-Zugängen mahnt der BDL an. Es klingt ja gut, wenn führende Bundespolitiker fordern, Deutschland solle bis 2025 die beste digitale Infrastruktur der Welt aufbauen. Doch die Realität sieht anders aus: Nach dem gerade erschienenen European Digital Progress Report (EDPR) liegt die Breitbandversorgung der Haushalte bei 93 Prozent. Allerdings zählen für die EU-Kommission bereits Leitungen mit Übertragungsgeschwindigkeiten von zwei Megabit pro Sekunde dazu.

"Wer mit der Datengeschwindigkeit für die Schule recherchieren oder ein Video streamen will, braucht viel Geduld", so der stellv. BDL-Bundesvorsitzende. "Das ist quasi die Standspur auf der Datenautobahn. Digitale Gleichberechtigung sieht anders aus", schimpft er. Abgehängt würden damit nicht nur die jungen Leute. "Jedes noch so kleine Unternehmen ist aufs Netz angewiesen. In der Landwirtschaft z.B. bei der GPS-gesteuerten Bewirtschaftung von Flächen, beim Warten der Technik, der Vermarktung...", zählt Daniel Kopperschmidt auf.

Und digitale Angebote können mehr: Sie können helfen, die Nachteile der ländlichen Regionen auszugleichen - mit der Organisation von Mobilität oder der ärztlichen Versorgung "Die Lebensverhältnisse in den ländlichen Räumen müssen denen in den städtischen Bereichen gleichwertig sein. So steht es auch im Grundgesetz", sind sich die Teilnehmer am BDL-Arbeitskreis "Jugend macht Politik" einig.

Aus ihrem Alltag sind soziale Medien und Online-Tools nicht wegzudenken. "Doch ohne echte Kontakte funktioniert Landjugendarbeit nicht", stellt Kopperschmidt wenig überrascht fest. Unterstützt wird er von den letzten Jugend- und Medienstudien, die immer wieder feststellen, dass junge Leute ganz klar zwischen Online- und Offline-Freundschaften unterscheiden.

"Auch wenn es einige nicht mehr hören können: Wir fordern schnelles Internet für alle und das sofort. Es geht nicht mehr nur um Wettbewerbsfähigkeit, es geht, um Sein oder Nichtsein. Es geht darum Zukunft zu haben", macht Daniel Kopperschmidt deutlich. Jeder Tag ohne einen digitalen Zugang, der diesen Namen verdient, hänge die betroffenen Menschen in den ländlichen Räumen ein Stück mehr ab.

Quelle und Kontaktadresse:
Bund der Deutschen Landjugend e.V. (BDL), Haus der Land- und Ernährungswirtschaft Pressestelle Claire-Waldoff-Str. 7, 10117 Berlin Telefon: (030) 31904-253, Fax: (030) 31904-206

(dw)

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