Pressemitteilung | Volkssolidarität Bundesverband e.V.

Niveau der ärztlichen Versorgung sichern

(Berlin) - „Die hohe Zufriedenheit der Versicherten und Patienten darf nicht über die Gefahren für die gesundheitliche Versorgung in Folge der geplanten Gesundheitsreform hinwegtäuschen“. Das erklärte der Bundesgeschäftsführer der Volkssolidarität, Dr. Bernd Niederland, am Mittwoch (16. August 2006) in Berlin zu Ergebnissen einer Umfrage der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV). „Es besteht die Gefahr, dass das bisherige Niveau der ärztlichen Versorgung kaputt geredet wird und die Gesundheitsreform dieses eher gefährdet als sichert.“

Die Umfrageergebnisse dürften auch nicht darüber hinwegtäuschen, dass es schon heute eine Zwei-Klassen-Medizin gibt, so Niederland. „Die Unterschiede in der Versorgung bei gesetzlich und privat Versicherten sind bekannt und dürfen nicht weiter zementiert werden. Die geplante Gesundheitsreform sollte vielmehr helfen, Chancenungleichheit in der gesundheitlichen Versorgung abzubauen.“

Der Bundesgeschäftsführer machte erneut auf die drohende ärztliche Unterversorgung in Ostdeutschland aufmerksam. Hier sei 2005 die Zahl der Hausärzte erneut um 1,5 Prozent gesunken im Vergleich zu 0,2 Prozent minus bundesweit. Damit habe sich „die Tendenz der Vorjahre leider bestätigt“. Von 1999 bis 2005 habe die Zahl der ostdeutschen Hausärzte um mehr als 600 auf 8430 abgenommen. Es seien dringend Schritte notwendig, die medizinische Versorgung gerade in ländlichen Regionen Ostdeutschlands zu sichern, so Niederland.

„Die Volkssolidarität begrüßt die Erklärung des KBV-Vorstandsvorsitzenden Dr. Andreas Köhler, dass Gesundheit keine Ware wie jede andere ist und nicht so behandelt werden darf.“ Es müsse dabei bleiben, dass das Gesundheitswesen solidarisch und sozial ausgewogen gestaltet ist, forderte Niederland. „Jeder Bürger hat das Recht auf den freien Zugang zu medizinischer Versorgung in hoher Qualität, egal, ob gesetzlich oder privat versichert. Gesundheit muss für alle bezahlbar bleiben. Daran muss sich die geplante Gesundheitsreform messen lassen.“

Quelle und Kontaktadresse:
Volkssolidarität Bundesverband e.V. Tilo Gräser, PR-Referent Alte Schönhauser Str. 16, 10119 Berlin Telefon: (030) 27897100, Telefax: (030) 27593959

(sk)

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