Pressemitteilung | Milchindustrie-Verband e.V. (MIV)

Novellierung der Verpackungs-Verordnung: Milchprodukte bleiben weitgehend pfandfrei / Politik zeigt sich offen für Argumente der Milchindustrie

(Hamburg) - Wie der Milchindustrie-Verband e.V. (MIV) am 16. Mai mitteilte, bleiben Milch und Milchprodukte entgegen den bisherigen Planungen des Bundesumweltministeriums (BMU) voraussichtlich weitgehend von einer Pfandpflicht befreit – und Verbraucher somit vom Zurückbringen leerer Milchverpackungen verschont. Dafür plädierte am 16. Mai auch Bundesumweltminister Jürgen Trittin im Rahmen der Umweltministerkonferenz in Hamburg.

Dank einer intensiven Aufklärungsarbeit aller Interessengruppen in den vergangenen Wochen konnten die zuständigen Ministerien und Entscheidungsträger auf Bundes- und Länderebene davon überzeugt werden, Milch und Milchgetränke von der geplanten Erweiterung der Pfandpflicht auszunehmen, so der MIV erleichtert. Michael Brandl, zuständiger Geschäftsführer beim MIV: „Jetzt hoffen wir natürlich, dass Bund und Länder in den weiteren Verhandlungen zu einem entsprechenden Gesamtkonsens über die Novellierung der Verpackungs-Verordnung gelangen.“

Um mehr Klarheit in das seit 01. Januar 2003 gültige Zwangspfand zu bringen, sollten nach ursprünglichen Vorstellungen des BMU nur noch ökologisch vorteilhafte Verpackungen sowie Verpackungen für Wein bzw. Spirituosen und diätetische Lebensmittel pfandfrei bleiben. Damit wären künftig auch Milch und Milchprodukte, die nicht in Karton oder Schlauchbeutel abgepackt sind und dem Getränkesegment zugeordnet werden (alle trinkbaren Milchprodukte wie Milchmischgetränke, Buttermilch, Trinkjoghurt, Molkedrinks etc.), pfandpflichtig gewesen.

"Wir sind froh, auch im Interesse des Verbrauchers, dass sachliche Argumente bzw. der konstruktive Dialog zu dieser für alle Beteiligten intelligenten und sinnvollen Lösung geführt haben“, so Michael Brandl. Ausschlaggebend für die Entscheidung seien seiner Ansicht nach vor allem die hygienischen Probleme und das damit verbundene gesundheitliche Risiko bei der Zwischenlagerung, dem Rücktransport und der Rückgabe leerer Verpackungen gewesen – sowohl beim Verbraucher als auch beim Handel. Daneben hätten sicherlich auch die gesundheitlichen Vorzüge von Milch positiv Einfluss auf die Entscheidung genommen. Denn eine Pfandeinführung hätte eine Behinderung des Bezugs und damit einen Rückgang beim Verbrauch von ernährungsphysiologisch wertvollen Milchprodukten zur Folge gehabt. Aber auch ökonomische Abwägungen sowie die enormen ökologischen Fortschritte der Milchindustrie im Verpackungs- und Produktionsbereich hätten nach Ansicht des MIV eine gewichtige Rolle bei dieser Entwicklung gespielt.

MIV-Geschäftsführer Michael Brandl abschließend: „Dass diese Lösung auch im Interesse des Verbrauchers liegt, zeigen aktuelle, repräsentative Befragungen. Danach wäre die Bepfandung für rund die Hälfte der Konsumenten ein großes Hemmnis beim Kauf bzw. dem Verzehr der betroffenen Milchprodukte gewesen.“

Die deutsche Milchindustrie zählt mit rund 300 Neuerungen jährlich zu den innovativsten Branchen im Ernährungssektor. In rund 250 Betrieben werden von 38.000 Mitarbeitern jährlich etwa 27 Mrd. kg Milch zu hochwertigen Produkten verarbeitet. Mit einem Jahresumsatz von rund 20 Mrd. Euro ist die deutsche Milchwirtschaft der größte Bereich der Ernährungsindustrie und führend im europäischen Vergleich.

Quelle und Kontaktadresse:
Milchindustrie-Verband e.V. (MIV) Godesberger Allee 157, 53175 Bonn Telefon: 0228/959690, Telefax: 0228/371535

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