Pressemitteilung | Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW)

Nur noch schwacher Rückgang der industriellen Kohlendioxidemissionen / DIW Berlin fordert Ergänzung der Selbstverpflichtungen um absolute Minderungszusagen

(Berlin) - Der Rückgang der direkten CO2-Emissionen der Industrie in Deutschland hat sich in der zweiten Hälfte der 90er Jahre erheblich abgeschwächt. So sanken die Emissionen im Zeitraum 1995 bis 2001 jahresdurchschnittlich nur noch um gut 2 Mill. t gegenüber rund 8,5 Mill. t in den vorangegangenen fünf Jahren. Demgegenüber haben sich die spezifischen CO2-Emissionen zuletzt weitaus schneller vermindert als in den Vorjahren. Dies stellt das DIW Berlin in seinem aktuellen Wochenbericht Nr. 50/2002 fest.

Die deutsche Industrie hat seit Mitte der 90er Jahre mehrfach Selbstverpflichtungserklärungen darüber abgegeben, durch eigene besondere und zusätzliche Anstrengungen einen Beitrag zur Erfüllung der von der Bundesregierung verfolgten Klimaschutzziele zu leisten. Diese Erklärungen bezogen sich überwiegend auf die Senkung spezifischer Emissionswerte. Vor dem Hintergrund der bisherigen Emissionsentwicklung haben derartige Selbstverpflichtungserklärungen nur einen begrenzten Wert für die absoluten Emissionsminderungsziele, zu denen sich die Bundesregierung verpflichtet hat. Bei den noch immer ausstehenden Erklärungen einzelner Branchen zu der zuletzt im Juni 2001 getroffenen Vereinbarung zwischen der Bundesregierung und der deutschen Wirtschaft ist daher ergänzend auf die Zusage absoluter Minderungsziele zu drängen. Ohne solche ergänzenden Zusagen bleibt es immer im spekulativen Raum, ob die deutsche Wirtschaft künftig tatsächlich zusätzliche Beiträge zu den verbindlichen Reduktionsverpflichtungen Deutschlands leisten wird.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) Königin-Luise-Str. 5 14195 Berlin Telefon: 030/897890 Telefax: 030/89789200

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