Pressemitteilung | ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft

OECD-Bildungsstudie muss Konsequenzen nach sich ziehen

(Berlin) - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) betrachtet die Kritik der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) am deutschen Bildungssystem als ein erneutes Warnsignal an die Verantwortlichen in Bund und Ländern: "Kinderbetreuung und Vorschulerziehung muss mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden. Entsprechenden Ankündigungen sollten jetzt endlich auch Taten folgen", forderte der Vorsitzende der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), Frank Bsirske.

Obwohl die Bundesregierung für den Ausbau der Ganztagsbetreuung Mittel zur Verfügung gestellt habe, komme es nach wie vor zu sozialer Selektion schon im Vorschulalter: "Es kann aber nicht sein, dass notwendige Reformen durch Länderegoismen verzögert werden", machte Bsirske deutlich.

Forschung und Entwicklung müssten als Vorteil des Wirtschaftsstandorts Deutschland verteidigt werden. Die Grundlage dafür werde mit den Bildungsangeboten für Kinder und Jugendliche gelegt.

Scharfe Kritik übte Bsirske an den deutschen Unternehmen: "Deutschland ist Spitzenreiter in der Forschung, aber viele Unternehmen verschlafen ihre Umsetzung in notwendige Innovationen und versuchen dann, die daraus resultierenden Verluste über Lohnsenkungen wieder reinzuholen." Statt sich in einem Lohnsenkungswettlauf zu verzetteln, den die Unternehmen nicht gewinnen könnten, müssten sie vielmehr darüber nachdenken, wie sich neues Wissen in gewinnbringende Produkte umsetzen ließen. Auch in der Frage der beruflichen Bildung leisteten die Unternehmen nicht, was von ihnen erwartet würde. So fehlten in diesem Jahr so viele Ausbildungsplätze wie nie zuvor: "Damit verzichten die Unternehmen auf qualifizierten Nachwuchs, dessen Mangel sie dann später wieder lauthals beklagen", stellte Bsirske fest und unterstrich die Forderung der Dienstleistungsgewerkschaft nach einer Ausbildungsumlage.

Quelle und Kontaktadresse:
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft e.V. Potsdamer Platz 10, 10785 Berlin Telefon: 030/69560, Telefax: 030/69563956

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