Pressemitteilung | Deutscher Naturschutzring (DNR) - Dachverband der deutschen Natur- und Umweltschutzverbände e.V.

Öffentliche Bürgerbefragung zur EU-Agrarpolitik: Umweltverbände starten Online-Kampagne / Zukunft der europäischen Landwirtschaft entscheidet sich jetzt

(Berlin) - Die Verbände BUND, DNR, NABU und WWF setzen bei der Diskussion um die künftige EU-Agrarpolitik auf eine echte Bürgerbeteiligung. Mit Hilfe eines einfachen Online-Tools sollen alle Bürgerinnen und Bürger in Europa die Möglichkeit erhalten, sich direkt an die EU-Kommission zu wenden um einer Forderung nach einer verantwortungsbewussten Landwirtschaft Nachdruck zu verleihen.

Die Verbände fordern von EU-Agrarkommissar Phil Hogan einen drastischen Kurswechsel bei den milliardenschweren Agrarsubventionen, die immerhin 38 Prozent des EU-Haushalts ausmachen. Sie kritisieren, dass der Großteil der landwirtschaftlichen Fördergelder in pauschale, flächenbezogene Agrarsubventionen fließt. Dies zwinge die Landwirte zu immer intensiveren Produktionsmethoden, die erhebliche Schäden an Natur und Umwelt verursachen. Eine neue Landwirtschaftspolitik ab 2020 müsse fair zu Landwirten und Verbrauchern, ökologisch nachhaltig und global verantwortungsvoll ausgerichtet sein. Die Verbände fordern daher eine gezielte Förderung von Leistungen der Agrarbetriebe zum Beispiel im Naturschutz. Auch eine verbesserte Tierhaltung müsse unterstützt und aktiv vorangetrieben werden. Außerdem fordern die Verbände weniger Pestizide und Düngemittel. Wer die Forderungen der Umweltverbände unterstützt, kann sich ab heute daher in einem vereinfachten Verfahren über ein praktisches Online-Tool an die EU-Kommission wenden. Im Februar hatte die EU-Kommission eine öffentliche Befragung zur Agrarreform gestartet.

Prof. Dr. Kai Niebert, Präsident des Deutschen Naturschutzrings (DNR), kommentierte: "Die europäischen Bürgerinnen und Bürger bezahlen für eine Landwirtschaftspolitik der Mega-Ställe und Agrarfabriken, die Grundwasser vergiften, Arten aussterben lassen und Menschen krank machen. Jetzt haben wir die Chance, das zu ändern! Nehmen Sie an der öffentlichen Befragung über die Zukunft der Agrarpolitik teil - denn Sie haben ein Recht darauf, dass Ihre Steuern dem Gemeinwohl dienen und nicht Agrar-Konzerne mästen."

Hier geht es zur Beteiligungsmöglichkeit: https://www.dnr.de/eu-koordination/living-land/

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Naturschutzring Dachverband der deutschen Natur- und Umweltschutzverbände e.V. (DNR) Pressestelle Marienstr. 19-20, 10117 Berlin Telefon: (030) 678 17 75-70, Fax: (030) 678 17 75-80

(cl)

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