Pressemitteilung | Kassenärztliche Bundesvereinigung KdÖR (KBV)

Ohne Ärzte geht es nicht - ohne Krankenkassen aber schon....

(Berlin) - GKV-Aussagen zum Ärztemangel - "Offenbar interessiert sich der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung nicht für die Bedürfnisse seiner 70 Millionen Versicherten", bezog der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Dr. Andreas Köhler, heute in Berlin Stellung zu den Aussagen des Verbands zum Thema Ärztemangel.

Berlin, 27. Februar 2014 - "Das Problem des Ärztemangels ist in der Gesellschaft und in der Politik angekommen - nur nicht bei den Krankenkassen. Deren Spitzenverband leistet einen Bärendienst, wenn es darum geht, junge Mediziner für die Niederlassung zu gewinnen. Die Aussagen der Kassenfunktionäre sind falsch. Wir stehen vor der Herausforderung, dass die Nachfrage nach medizinischen und psychotherapeutischen Leistungen auf Grund der demographischen Entwicklung unserer Gesellschaft. steigen wird

Wir müssen daher den drohenden Ärztemangel als Herausforderung für die ganze Gesellschaft begreifen. Die Kassenärztlichen Vereinigungen leisten bereits sehr viel: Sie bieten Umsatzgarantien, Investitionshilfen, erleichtern die Anstellung von Ärzten und unterstützen Stipendien für Medizinstudenten. Auch die Kommunen sind oftmals schon dabei, ein attraktives Standortmarketing zur Ansiedlung von Arztpraxen zu machen. Es ist im Übrigen eine Forderung der KBV, dass die ambulante Versorgung schon früh Einzug ins Medizinstudium halten muss.

Einzig der GKV-Spitzenverband hat nur Plattitüden und überwiegend falsche Behauptungen zu bieten. Wir fordern die Kassenseite auf, endlich einen konstruktiven Beitrag zu leisten, um den niedergelassenen Ärzten und Psychotherapeuten verlässliche Rahmenbedingungen mit festen Preisen zu ermöglichen. Die Flatrate-Mentalität nach dem Kassenmotto "Viele Leistungen zum kleinsten Preis" muss endlich der Vergangenheit angehören.

Wir nehmen die Kassenseite beim Wort bei ihrer Aussage, dass neue Leistungen auch zusätzlich vergütet werden müssen.

Vergessen wir eines nicht: Ohne Ärzte und Psychotherapeuten funktioniert Versorgung nicht. Wenn die Krankenkassen es nicht als das wichtigste Ziel ansehen, ihren Versicherten die bestmögliche Versorgung zu bieten, dann gehören sie abgeschafft."

Quelle und Kontaktadresse:
Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), Körperschaft des öffentlichen Rechts Pressestelle Herbert-Lewin-Platz 2, 10623 Berlin Telefon: (030) 4005-0, Fax: (030) 4005-1093

(cl)

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