Pressemitteilung | Kassenärztliche Bundesvereinigung KdÖR (KBV)

Ohne Grippewelle wären Arzneimittelausgaben rückgängig

(Berlin) – „Die Grippewelle hinterließ auch Spuren bei den Arzneimittelausgaben. Im Januar und Februar haben wir Kassenärzte doppelt so viele Patienten mit akuten Atemwegserkrankungen behandelt wie im selben Zeitraum des vergangenen Jahres“, erklärte am 8. April Dr. Manfred Richter-Reichhelm in Berlin. Der Erste Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) erläuterte, dass die ungewöhnlich hohe Anzahl grippaler Infekte für einen leichten Anstieg bei Medikamenten verantwortlich sei. „Wir müssen für das erste Quartal mit Mehrausgaben von 250 Millionen Euro für Erkältungsmittel rechnen“, so Richter-Reichhelm. Insgesamt wären die Arzneimittelausgaben der ersten beiden Monate in der gesetzlichen Krankenversicherung sogar rückläufig gewesen, wenn nicht die Grippewelle so zugeschlagen hätte.

Das Robert Koch-Institut verkündete, dass die Grippe-Viren in diesem Jahr außergewöhnlich stark verbreitet seien. Vergleichbar heftig sei die Influenza in den Wintern 1992/93 und 1998/99 gewesen. Für Februar hat das IMS-Health-Institut einen Umsatzanstieg von rund 60 Prozent bei Grippemitteln im Jahresvergleich aufgezeigt, Hustenmittel legten um knapp 40 Prozent zu.

Richter-Reichhelm unterstrich erneut, dass die Kassenärzte Medikamente äußerst bedacht verschreiben. „Die Auswirkungen der Grippewelle machen aber einmal mehr deutlich, dass sich der Bedarf an Arzneimitteln nicht an ökonomischen Vorgaben festmachen lässt, sondern einzig an den medizinischen Bedürfnissen der Patienten“, so der Kassenärzte-Chef.

Quelle und Kontaktadresse:
Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) Herbert-Lewin-Str. 3, 50931 Köln Telefon: 0221/40050, Telefax: 0221/4005160

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