Pressemitteilung | Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks e.V.

Otto Kentzler, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH) und das Lebensmittelhandwerk fordern: Abfallentsorgung in Deutschland muss grundlegend überarbeitet werden

(Berlin) - Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz haben heute (6. November 2007) die Präsidenten des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, Otto Kentzler und der Zentralverbände des Lebensmittelhandwerks, Peter Becker (Bäckerhandwerk), Manfred Rycken (Fleischerhandwerk) und Otto Kemmer (Konditorenhandwerk), die geplante Fünfte Novelle der Verpackungsverordnung scharf kritisiert. Otto Kentzler: „Mit dieser neuen Verpackungsverordnung wird die Bundesregierung ihrem selbst gesteckten Ziel, die Wirtschaft, insbesondere auch den Mittelstand, von unnötigen Bürokratiekosten zu entlasten, nicht gerecht. Denn es gelingt damit nicht, der Erosion der bestehenden Entsorgungssysteme bei den Transportverpackungen zu begegnen. Und dann sollen die Lebensmittelhandwerke auch noch in ein duales System gezwungen werden, obwohl diesem Anschlusszwang keine nennenswerte Leistung gegenüber Verbrauchern und Betrieben entgegensteht.“

Die Bundesregierung verfolgt die Absicht, alle Vertreiber von Verkaufs-Verpackungen – also auch Serviceverpackungen im Lebensmittelhandwerk wie Brötchentüten, Einschlagpapiere und Papptabletts für Kuchen und Feingebäcke - zum Anschluss an ein duales Entsorgungssystem zu zwingen. Dabei steht fest, dass die große Mehrheit der Verbraucher diese Verpackungsmaterialien, die häufig mit Lebensmittelanhaftungen versehen sind, vernünftigerweise über den sog. Restmüll entsorgt. Hierfür zahlt der Verbraucher an das jeweilige Entsorgungsunternehmen bereits eine hohe Gebühr.

Peter Becker: „Die Rücknahmepflicht für Verkaufsverpackungen hat im Lebensmittelhandwerk unter hygienischen Gesichtspunkten immer erhebliche Probleme ausgelöst. Dies ist auch der Grund dafür, dass diese Art Serviceverpackungen normalerweise in den Restmüll entsorgt werden. Es ist deshalb absolut ungerechtfertigt, eine zusätzliche Lizenzgebühr für einen Entsorgungsweg zu verlangen, der vom Verbraucher kaum wahrgenommen wird!“

Im Rahmen einer Protestaktion, die das Bäckerhandwerk in den vergangenen Tagen organisiert hatte, sind innerhalb weniger Tage mehr als 200.000 Unterschriften von Kunden in den Fachgeschäften entgegen genommen worden, die den Protest des Bäckerhandwerks unterstützen wollen. Gemeinsam fordern Otto Kentzler, Peter Becker, Manfred Rycken und Otto Kemmer: „Die Bundesregierung muss die Fünfte Novelle der Verpackungsverordnung in dieser Form stoppen und stattdessen die Abfallentsorgung in Deutschland so organisieren, dass unbürokratische und kostengünstige Lösungen für Verbraucher und Unternehmen erreicht werden!“

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks e.V. Diana Kohzer, Referatsleiterin, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Neustädtische Kirchstr. 7a, 10117 Berlin Telefon: (030) 2064550, Telefax: (030) 20645540

(el)

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