Pressemitteilung | Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband - Gesamtverband e. V.

Paritätischer Wohlfahrtsverband sieht Korrekturbedarf bei Kombilohn-Modellen / "Keine echten Chancen für gering qualifizierte Jugendliche und Langzeitarbeitslose"

(Berlin) - Der Paritätische Wohlfahrtsverband hält die von der Bundesregierung
geplanten Kombilohn-Modelle mit Blick auf Jugendliche und schwer
vermittelbare Menschen für unzureichend. "Vor allem junge Menschen brauchen eine Chance auf eine Berufsausbildung, wenn sie eine Perspektive auf dem Arbeitsmarkt haben sollen. Mit einer Schnell-Vermittlung in einen beliebigen Kombilohn-Job ist ihnen nicht nachhaltig geholfen", sagt Dr. Ulrich Schneider,
Hauptgeschäftsführer des Paritätischen.

Das von der Koalitionsarbeitsgruppe Arbeitsmarkt vorgeschlagene Kombilohn-Modell sei für Jugendliche ohne Berufsabschluss nicht ausreichend. Es ziele lediglich darauf ab, sie in Arbeit zu vermitteln. Dies bringe kurzfristig Erfolge für die Arbeitsmarktstatistik.

"Über kurz oder lang stehen diese Jugendlichen aufgrund geringer Qualifikation aber erneut auf der Straße", so Schneider. Statt derartige Drehtüreffekte zu produzieren, müsse die Arbeitsmarktpolitik gezielt die Ausbildungschancen junger Menschen verbessern, fordert der Paritätische. Auch für schwer vermittelbare Langzeitarbeitslose greife der Kombilohn zu kurz. "Die finanziellen Förderung ist zu gering bemessen, um tatsächlich Betriebe zu motivieren, Menschen mit hohem Förderungsbedarf einzustellen", betont Schneider. Hier müsse schon jetzt nachgebessert werden. Neben finanziellen Anreizen bedarf es konkreter Betreuungs- und Qualifizierungsangebote in den Betrieben, so der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen. Unverzichtbar seien darüber hinaus weiterhin öffentlich geförderte Beschäftigungsangebote. Anders als die derzeitigen Ein-Euro-Jobs müssten sie langzeitarbeitslosen Menschen eine längerfristige Beschäftigungsperspektive bieten.

Quelle und Kontaktadresse:
Der Paritätische Wohlfahrtsverband - Gesamtverband e.V. Pressestelle Oranienburger Str. 13-14, 10178 Berlin Telefon: (030) 24636-0, Telefax: (030) 24636-110

(sh)

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