Pressemitteilung | IG Metall - Industriegewerkschaft Metall

Peters fordert die Verlängerung von Altersteilzeitregelungen über 2009 hinaus

(Frankfurt am Main) - Der Erste Vorsitzende der IG Metall, Jürgen Peters, hat am 19. Juli 2005 angesichts älter werdender Belegschaften eine Verlängerung des Altersteilzeitgesetzes über 2009 hinaus oder gleichwertige gesetzliche Regelungen gefordert. Gleichzeitig appellierte er an die Unternehmen, alternsgerechte Arbeitsbedingungen zu schaffen. "Die Leistungsanforderungen sind so zu gestalten, dass die Beschäftigten nicht früh verschlissen werden", sagte Peters auf der Abschlusskonferenz des Projektes "Alternsmanagement in der Automobilindustrie", das die IG Metall gemeinsam mit der Sozialforschungsstelle Dortmund durchgeführt hat. Dabei standen betriebliche Lösungsansätze zur Bewältigung des demografischen Wandels bei Automobilherstellern und Zulieferern im Mittelpunkt.

Dass die Belegschaften in Deutschland älter werden, werde von vielen Unternehmen nicht ausreichend berücksichtigt, erklärte Peters. "Es wird so getan, als ob kurz getaktete Arbeiten im Dreischichtbetrieb ein Leben lang ausgeübt werden könnten." Peters forderte hier ein Umdenken in der Personalentwicklung vor allem im gewerblichen Bereich: "Unternehmen und Betriebe müssen sich vorausschauend um Berufswege kümmern und für entsprechende Weiterbildung sorgen." Er warnte davor, den demographischen Wandel zu missbrauchen, um Sozialabbau etwa durch Erhöhung des Renteneinstiegsalters und Abschläge bei vorgezogenem Ruhestand zu rechtfertigen: "Diesem dreisten Versuch treten wir überall, wo er uns begegnet, entschieden entgegen."

Nicht die älter werdende Bevölkerung führe den Sozialstaat in die Krise, sondern vor allem die Massenarbeitslosigkeit und die damit einhergehende Umwandlung von normalen in prekäre Arbeitsverhältnisse, erklärte Peters. Die Schaffung von alters- und alternsgerechter Arbeit bezeichnete Peters auch als europaweites Ziel. Beispiele aus der Automobilindustrie zeigten hier vielversprechende Ansätze. "Wir bestimmen in den Betrieben und Gewerkschaften darüber mit, wie das europäische Arbeits- und Sozialmodell aussehen wird", erklärte Peters. "Gestaltung von Älterwerden in europäischer Perspektive gehört dazu."

Quelle und Kontaktadresse:
Industriegewerkschaft Metall (IGM) Lyoner Str. 32, 60528 Frankfurt Telefon: 069/6693-0, Telefax: 069/6693-2843

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