Pressemitteilung | Industrieverband Agrar e.V. (IVA)

Pflanzenschutzpolitik in Deutschland: Risiko-Minimierung durch Innovation und Kompetenz

(Frankfurt am Main) - Eine zukunftsgerichtete Strategie für den Pflanzenschutz muss die Entwicklung innovativer Produkte und Verfahren und deren sichere Anwendung in den Mittelpunkt ihrer Überlegungen stellen. Dann können Pflanzenschutzmittel als wichtiges Element einer nachhaltigen Landwirtschaft immer umweltverträglicher eingesetzt werden. Darauf machen die Hersteller von Pflanzenschutzmitteln in einem Positionspapier für einen Workshop zur Pflanzenschutzpolitik aufmerksam. Die Veranstaltung findet auf Initiative des Bundeslandwirtschaftsministeriums am 01. und 02. April in Potsdam statt. Dort sollen Wege diskutiert werden, mögliche Risiken des Pflanzenschutzes weiter zu minimieren.

Umweltverbände und manche Politiker fordern Reduktionsprogramme für den Pflanzenschutz, die eine festgelegte Verminderung des Einsatzes in einem bestimmten Zeitraum vorsehen, oder eine spezielle Belastung mit Steuern oder Abgaben. Eine rein quantitative Reduktion der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln sagt jedoch nichts über die Effekte aus, die für Umwelt und Gesundheit damit verbunden wären. Auch eine „Pestizid-Steuer“ wäre kein treffsicheres Instrument zur Risikominimierung. Die Hersteller von Pflanzenschutzmitteln plädieren deshalb dafür, den qualitativen Ansatz weiter zu verfolgen. Wie schon in den letzten Jahrzehnten sollen die Mittel und ihre Anwendung entsprechend dem technischen Fortschritt optimiert werden.

Auf die besondere Rolle der Pflanzenschutz-Industrie hierzulande weist IVA-Hauptgeschäftsführer Oskar Böttcher hin: „Entlang der Rheinschiene liegt das weltweite Kompetenz-Zentrum für Forschung und Entwicklung im Pflanzenschutz; Richtung und Tempo von Innovationen werden wesentlich von diesen Unternehmen bestimmt.“ Eine forschungsfreundliche Politik in Deutschland sei deshalb Voraussetzung für künftigen technischen Fortschritt im Pflanzenschutz, von dem nicht nur die heimische Landwirtschaft, sondern auch die internationale Agrarwirtschaft profitiere. Zusätzlich zum chemischen Pflanzenschutz eröffne die Grüne Gentechnik neue Umwelt schonende Optionen. „Auch dies muss in einer zukunftsorientierten Strategie berücksichtigt werden“, so Böttcher.

Eine besondere Bedeutung messen die im IVA zusammengeschlossenen Unternehmen der Aufgabe zu, die Anwender umfassend und ohne Zeitverzug mit innovativen Produkten und Verfahren vertraut zu machen. Sie verweisen auf eigene Initiativen in dieser Richtung und fordern gleichzeitig die Bundesregierung auf, die Aus- und Weiterbildung der Landwirte im Pflanzenschutz zu fördern. Die qualifizierte unabhängige Beratung durch staatliche Institutionen sei zu erhalten bzw. auszubauen. Universitäten und staatliche Forschungseinrichtungen müssten außerdem auch in Zukunft dazu beitragen, durch eigenständige Forschungsarbeit Verfahren des Integrierten Pflanzenschutzes weiter zu entwickeln und neues Wissen an die amtliche und private Pflanzenschutzberatung zu transferieren.

Das vollständige Positionspapier „Pflanzenschutzpolitik in Deutschland“ ist abrufbar unter www.iva.de/Fachliches/Positionen.

Quelle und Kontaktadresse:
Industrieverband Agrar e.V. Karlstr. 19-21, 60329 Frankfurt Telefon: 069/25561281, Telefax: 069/236702

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