Pressemitteilung | Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) - Bundesgeschäftsstelle

Pflegekammer: Mehrheitlich abgelehnt / bpa und AGVP bringen Diskussion durch Fakten auf sachliche Ebene

(Berlin) - Ministerin Kristin Alheit hat die Einführung der Pflegekammer in Schleswig-Holstein von dem Resultat einer Umfrage unter Pflegenden abhängig gemacht - und deren Ergebnis sehr eigenwillig interpretiert: Laut ihrer Lesart sprechen sich 51 Prozent der Befragten für eine Pflegekammer aus; nach Meinung des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa) ist es nur eine Minderheit. Der Knackpunkt ist die Beitragszahlung: Wenn das Land Schleswig-Holstein diese Kosten nicht übernimmt, sind 17 Prozent der unter der Befürwortergruppe verbuchten Umfrageteilnehmer kategorisch gegen eine Kammer. Für bpa-Präsident Bernd Meurer liegt deshalb klar auf der Hand: "Die Zahlen wurden fehlinterpretiert. De facto votiert die überwiegende Mehrheit gegen eine Kammer. Die Konsequenz kann nur sein, von dem Vorhaben Abstand zu nehmen."

Thomas Greiner, Präsident des AGVP, fordert: "Die Ministerin sollte beweisen, dass sie weiß, wie sich eine Demokratin angesichts eines klaren Votums zu verhalten hat: Nach der mangelnden Akzeptanz ihres Projekts gebietet es sich, dass sie von ihrem unsinnigen Vorhaben abrückt und sich ganz konkret für die Pflegekräfte einsetzt: durch die Anhebung der Personalschlüssel und die Finanzierung zusätzlicher Betreuungskräfte in der Altenpflege."

Um die unterschiedlichen Interpretationen und eventuelle Missdeutungen der Ergebnisse zu klären, wurde der renommierte Meinungsforscher Dr. Helmut Jung gebeten, eine gutachterliche Stellungnahme zur Pflegekammerumfrage in Schleswig-Holstein zu erarbeiten: "Das echte Befürworterpotenzial einer Kammer in Schleswig-Holstein liegt in jedem Fall höchstens bei 42 Prozent, wahrscheinlich sogar eher deutlich unter 40 Prozent", fasst Dr. Jung das Resultat zusammen.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa), Bundesgeschäftsstelle Bernd Tews, Geschäftsführer Friedrichstr. 148, 10117 Berlin Telefon: (030) 30878860, Fax: (030) 30878889

(cl)

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