Pressemitteilung | Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) - Geschäftsstelle Köln

Plädoyer für mehr Wettbewerb im Gesundheitswesen zum Nutzen des Patienten

(Berlin) - Für mehr wettbewerbliche Strukturen im Gesundheitswesen hat sich die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung ausgesprochen. Der KZBV-Vorsitzende Dr. Karl Horst Schirbort forderte mehr Wettbewerb unter den Leistungsträgern (Ärzten und Zahnärzten) auf der einen Seite und unter den Kostenträgern (Krankenkassen) auf der anderen Seite: „Der Patient muss im Mittelpunkt dieses Systems Nutznießer eines solchen Wettbewerbs sein und den Wettbewerbsprozess maßgeblich bestimmen.“

Der stellvertretende Vorsitzende, Dr. Peter Kuttruff, bekräftigte, dass der Versicherte die Rolle eines souveränen und eigenverantwortlichen Patienten in einem wettbewerbsorientierten Gesundheitswesen erst dann übernehmen könne, wenn er über mehr Informationen verfüge, um sinnvolle Entscheidungen zu treffen. „Das System insgesamt muss transparenter für den Patienten gestaltet werden“, sagte Kuttruff. Darum müsste die Kostenerstattung, also die direkte Abrechnung des Versicherten mit seinem Arzt, in Verbindung mit transparent gestalteten Festzuschüssen eingeführt werden. Darüber hinaus müssten Patienten kontinuierlich über Qualitätsleitlinien in der Zahnbehandlung informiert werden. Die bereits etablierten und sehr gut angenommenen Patientenberatungsstellen der zahnärztlichen Selbstverwaltung müssten weiter ausgebaut werden Ohne.

Information und Transparenz für den Patienten, so Kuttruff, sei der faire Wettbewerb nicht möglich: „Die Medizin der Zukunft muss den Patienten als Kunden begreifen!“

Gleichzeitig bezeichnete die KZBV-Spitze die von Gesundheitsministerin Ulla Schmidt skizzierten Eckpunkte einer Gesundheitsreform als veraltete und untaugliche Mittel, um die gegenwärtigen Probleme langfristig in den Griff zu bekommen. Die Einschränkung der freien Arztwahl und die beabsichtigte Eindämmung der ärztlichen Einzelpraxis zugunsten ärztlicher Versorgungsnetze belegten eindeutig den „Marsch auf den Kassenversorgungsstaat mit einem vollständig gegängelten und entmündigten Patienten“, so der KZBV-Vorsitzende. Mehr Wettbewerb und mehr Qualität für den Patienten hätten in einem solchen System keine Chance: „Wer den Sicherstellungsauftrag vollständig den Krankenkassen übergeben will, so wie es das aktuell vorliegende Expertengutachten vorschlägt, der erreicht damit, dass die Preise für die ärztliche und zahnärztliche Behandlung und damit die Qualität nach unten gedrückt werden.“

Die Ministerin fordere einerseits, der Leistungskatalog müsse alle medizinisch notwendigen Leistungen enthalten, gebe aber gleichzeitig keinerlei Auskunft darüber, wer hier eine Trennlinie ziehen solle. Vertrags- und Wahlleistungen lehne sie im selben Atemzug kategorisch ab. „Diese Forderung geht, was die Zahnmedizin betrifft, an den Realitäten vorbei“, sagte Schirbort.

Quelle und Kontaktadresse:
Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) Universitätsstr. 71-73 50931 Köln Telefon: 0221/40010 Telefax: 0221/404035

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