Pressemitteilung | Bundesverband Breitbandkommunikation e.V. (BREKO) - Hauptstadtbüro

Politik: Highspeed-Internet statt "Breitband light" für den ländlichen Raum / Smart Country: BREKO und CoLab mit spannender Diskussionsrunde zur Frage, wie auch der ländliche Raum von der Digitalisierung profitieren kann

(Bonn/Berlin) - Der Bundesverband Breitbandkommunikation (BREKO) und das Internet & Gesellschaft Collaboratory (CoLab) haben heute zu einer morgendlichen Diskussionsrunde zum Thema "Smart Country" nach Berlin eingeladen. Im Fokus des hochkarätig besetzten Gesprächskreises aus Valentina Daiber (Director Corporate Affairs bei Telefónica Deutschland und BREKO-Vorstandsmitglied), Rainer Helle (Vorsitzender des Länderarbeitskreises Telekommunikation, Informationswirtschaft, Post und Leiter des Referats Telekommunikation im Wirtschaftsministerium Schleswig-Holstein), Lars Klingbeil (MdB, netzpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion) und Till Meyer (Senior Manager Cluster ITK, Medien und Kreativwirtschaft bei der ZukunftsAgentur Brandenburg) stand dabei die Fragestellung, wie auch der ländliche Raum von den Chancen der Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft profitieren kann.

Denn der digitale Wandel beschäftigt längst nicht mehr nur die Menschen in Metropolen: Bei der Gestaltung der zentralen gesellschaftlichen Herausforderungen der nächsten Jahre spielt die flächendeckende Breitbandversorgung in Stadt und Land eine zentrale Rolle. Damit der Sprung zum vernetzten Leben und Arbeiten gelingt, müssen Highspeed-Netze entstehen - und zwar in ganz Deutschland. Auch die Bundesregierung hat die Digitalisierung in Stadt und Land mit der Vorstellung ihrer Digitalen Agenda als äußerst wichtigen und in Zukunft weiterhin immer wichtiger werdenden und bestimmenden Faktor für Wirtschaft und Gesellschaft erkannt - und daraus konsequenterweise die Notwendigkeit des flächendeckenden Ausbaus mit hochleistungsfähigen Highspeed-Netzen abgeleitet.

Auch für den BREKO gilt: Breitband ist Standortfaktor Nummer Eins - noch vor dem Thema Verkehrsanbindung sowie Gewerbe- und Grundsteuer. Glasfaser- sowie hochleistungsfähige Mobilfunknetze in Stadt und Land spielen bei der Wahrung und weiteren Förderung von Wohlstand eine entscheidende Schlüsselrolle.

Das sahen auch die Teilnehmer der "Smart-Country"-Diskussionsrunde von BREKO und CoLab so, nachdem sie zuvor einen spannenden Praxis-Report des Diplom-Informatikers Kai Seim zum Breitbandausbau in unterversorgten, ländlichen Gebieten erhalten hatten. "Breitbandband ist eines der aktuell wichtigsten Themen überhaupt", erklärte Lars Klingbeil - und warnte zugleich vor den Folgen, wenn dieser wichtige Standortfaktor nicht gegeben ist: "In meinem Wahlkreis sind deshalb nachweislich Unternehmen abgewandert." Klingbeil stellte unmissverständlich klar: "Der ländliche Raum darf nicht abgehängt werden!"

Rainer Helle unterstützt die Forderungen des Bundestagsabgeordneten: "Wir können politisch nicht akzeptieren, dass es für den ländlichen Raum nur 'Breitband light' gibt." Helle betonte, insbesondere beim Glasfaserausbau im ländlichen Raum sei eine "intelligente Vernetzung aller Akteure" notwendig. Besonders Stadtwerke sowie Kommunen und lokal/regional tätige Netzbetreiber seien hier kompetente Ansprechpartner.

BREKO-Vorstandsmitglied Valentina Daiber unterstrich die Aussage Helles noch einmal: "Lokale und regionale Netzbetreiber gehen auf spezifische Besonderheiten vor Ort ein und sorgen für innovativen Wettbewerb." Daiber unterstrich zudem die von den BREKO-Netzbetreibern geleisteten Infrastruktur-Investitionen von mehr als 1,5 Milliarden Euro pro Jahr. Die alternativen Netzbetreiber in Deutschland, so Daiber unter Bezug auf Zahlen des WIK-Instituts, wollten bis zum Jahr 2018 mehr als 9 Milliarden Euro in den flächendeckenden Breitbandausbau investieren und auf diesem Wege zusätzliche 11,2 Millionen Haushalte mit schnellen Internet-Anschlüssen versorgen.

Rainer Helle sprach sich unterdessen für eine eingehende Prüfung des von der Deutschen Telekom am Montag eingereichten Antrags zum exklusiven Einsatz von VDSL2-Vectoring im so genannten HVt-Nahbereich aus. Dieser würde dazu führen, dass Wettbewerber des Bonner Ex-Monopolisten in einem durchschnittlichen Radius von 550 Metern um die bundesweit rund 7.900 Hauptverteiler kein VDSL2 mehr - und damit künftig auch kein VDSL2-Vectoring - anbieten könnten. "Es darf nicht zu einer Einschränkung des Wettbewerbs kommen", sagte Helle - und legte nach: "Das wäre fatal." BREKO-Geschäftsführer Dr. Stephan Albers betonte, der flächendeckende Breitbandausbau könne nur im Zusammenspiel aller Marktteilnehmer zu fairen und diskriminierungsfreien Bedingungen erfolgen. Es gebe keinen vernünftigen Grund dafür, dass die Deutsche Telekom die innovative Vectoring-Technologie im Nahbereich um die Hauptverteiler exklusiv - und damit ohne Beteiligung des Wettbewerbs - einsetzen dürfe.

Dass der Ausbau mit ultraschnellen Glasfasernetzen insbesondere auch dem ländlichen Raum nützen wird, zeigte Till Meyer von der ZukunftsAgentur Brandenburg auf. "Wertschöpfung kann auch in der Pampa erfolgen", sagte Meyer. Die Politik müsse die Chancen der Digitalisierung nutzen; auf diesem Wege könnten zahlreiche (Tele-) Arbeitsplätze auf dem Land geschaffen werden. Eine digitale Spaltung müsse unbedingt verhindert werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Breitbandkommunikation e.V. (BREKO), Hauptstadtbüro Marc Kessler, Leiter(in), Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Invalidenstr. 91, 10115 Berlin Telefon: (030) 58580-410, Fax: (030) 58580-412

(sy)

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