Pressemitteilung | DIHK - Deutscher Industrie- und Handelskammertag e.V.

Politische Unabhängigkeit des Kosovo gefordert

(Berlin) - Die Forderung nach politischer Unabhängigkeit des Kosovo hat Prof. Ibrahim Rugova, Vorsitzender der Demokratischen Liga Kosovo (LDK), in einem Gespräch mit Wirtschaftsvertretern im Deutschen Industrie- und Handelstag (DIHT) bekräftigt. Gleichzeitig setzt Rugova auf die wirtschaftliche Integration des Gebietes in die europäischen Strukturen. Er sprach sich für eine schnelle Privatisierung der Unternehmen im Kosovo aus. Das von der UN-Verwaltung (UNMIK) favorisierte Modell einer mittelfristigen Verpachtung stimuliere nur unzureichend die Bereitschaft ausländischer Investoren, sich langfristig zu engagieren. Auf die zugespitzte Sicherheitslage angesprochen betonte Rugova, dass eine freigewählte Regierung des Kosovo bessere Möglichkeiten hätte, extremistische Kreise zu kontrollieren. Er dankte den anwesenden Unternehmensvertretern für ihr Engagement im Kosovo und appellierte an sie, sich durch die zur Zeit sehr schwierige Lage nicht irritieren zu lassen.

Der DIHT hat im September 1999 in Prishtina ein Büro der Deutschen Wirtschaft eingerichtet, das die Aktivitäten deutscher Unternehmen im Kosovo unterstützt. Die Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Hessen, Berlin, Brandenburg, Thüringen und Bayern fördern mit konkreten Programmen die Aktivitäten ihrer Unternehmen im Kosovo. Die Deutsche Entwicklungsgesellschaft (DEG) hat bisher drei Projekte mittelständischer deutscher Unternehmen im Kosovo mit finanziert, vier weitere Projekte sind in Verhandlung. Aufgrund der aktuellen Situation können sie gegenwärtig nicht weiter verfolgt werden. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) engagiert sich zusammen mit der Commerzbank im Rahmen der Micro Enterprise Bank, die bis vor kurzem die einzige funktionierende Bank im Kosovo war.

Prof. Rugova befindet sich auf Einladung der Friedrich-Ebert-Stiftung in Deutschland.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Industrie- und Handelstag (DIHT) Breite Str. 29 10178 Berlin Telefon: 030/203080 Telefax: 030/203081000

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