Pressemitteilung | Deutscher Journalisten-Verband e.V. (DJV) - Bundesgeschäftsstelle

Politmagazine in voller Länge erhalten

(Berlin) - „Die Sendezeit politischer Magazine im öffentlich-rechtlichen Fernsehen darf nicht weiter verkürzt werden“, forderte der DJV-Bundesvorsitzende Michael Konken in einem Schreiben an den Vorsitzenden der ARD, Prof. Dr. Thomas Gruber.

Im Zuge der Neugestaltung des ARD-Programms ist unter anderem im Gespräch, die politischen Magazine des Senders von 45 auf 30 Minuten zu kürzen. Im Rahmen des Intendantentreffens am kommenden Montag, 31. Januar, soll in München darüber entschieden werden. Konken: „Sollten diese Kürzungen tatsächlich zu den Sparvorhaben der ARD gehören, hätte die Politik - nach der Reduzierung der Rundfunkgebührenerhöhung - mit Hilfe der Intendanten durch die Hintertür ein zweites Ziel erreicht: Die Kontrolle der Politik durch den investigativen Journalismus würde deutlich eingeschränkt.“

Die Vergangenheit hätte mehrmals deutlich gezeigt, dass politische Magazine einen überaus wichtigen demokratischen Stellenwert im Programm haben, da Politikskandale aufgedeckt und die Wähler informiert werden. „Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat seine besondere Aufgabe in der Wächterfunktion der Demokratie. Einschaltquoten können und dürfen keine Begründung für eine zeitliche Reduzierung politischer Magazine sein“, schrieb Konken. Alle Denkmodelle, bei denen die Gesamtsendezeit der Politmagazine der ARD geringer würde, dürften auf keinen Fall umgesetzt werden, fügte Konken hinzu, nachdem in den Medien über weitere Reformideen berichtet worden war. „Die zunehmende Politikverdrossenheit und das damit einhergehende Desinteresse der Menschen verlangen vielmehr als Gegenreaktion nach einer stärkeren journalistischen Aufmerksamkeit.“

Quelle und Kontaktadresse:
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