Pressemitteilung | GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V.

Positives Bauklima schaffen - Wohnungswirtschaft fordert schnellere Prozesse und bedarfsgerechte Neubauförderung

(Berlin) - "Wir müssen beim Wohnungsbau aufs Gaspedal treten", erklärte Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW beim Kongress "Kostenbewusst Planen und Bauen - Wohnungsbau voranbringen" des Bundesbauministeriums anlässlich der Fachmesse bautec in Berlin. Deutschlands Ballungsregionen wachsen. Deshalb brauchen wir gerade dort schnell kostengünstige, aber gleichzeitig qualitativ hochwertige Wohnungen für alle Menschen. Der GdW-Chef forderte die Politik auf, die Bremsen für den nachhaltigen Wohnungsbau zu lösen und ein positives Bauklima zu schaffen.

Die von der Bauministerkonferenz angekündigte Neukonzeption von Energieeinsparverordnung und Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz müsse zügig bis zur Sommerpause 2016 umgesetzt werden. Als Sofortmaßnahmen sollten Bauleitplanungen ebenso wie die Baugenehmigungsverfahren deutlich beschleunigt und die Baunutzungsverordnung überarbeitet werden, um Hemmnisse für die Nachverdichtung und Aufstockung von Wohngebäuden zu beseitigen, so Gedaschko.

Ein Lösungsansatz für mehr bezahlbaren Wohnungsbau können neue und bedarfsgerechte Konzepte der Standardisierung beim Wohnungsbau sein. Wohnungen in serieller Bauweise zu errichten, hat angesichts des steigenden Nachfragedrucks nach bezahlbarem Wohnraum eine Reihe von Vorteilen: Die Kosten für Bauherren und damit anschließend auch für die Mieter sind bei seriell gefertigten Gebäuden geringer als bei herkömmlichen Bauten. Außerdem können sie deutlich schneller errichtet werden, was angesichts der steigenden Zuwanderung gerade in die deutschen Großstädte entscheidend ist. "Beim seriellen Bauen von heute muss ein hoher Qualitätsanspruch im Vordergrund stehen", betonte der GdW-Chef. "Keinesfalls darf unter dem Druck von Zeit und Kosten der schwer vermietbare Wohnraum der Zukunft produziert werden. In punkto Funktionalität und Gestaltung muss Monotonie unbedingt vermieden werden. Darüber hinaus muss mit der Ressource Raum verantwortungsvoll umgegangen und die demografischen Entwicklungen sowie die Energiewende in den Konzepten unbedingt integriert werden", so Gedaschko weiter.

"Wir brauchen Aufwind für den Wohnungsneubau", so der GdW-Chef. Eine Adhoc-Umfrage bei den Wohnungsunternehmen des GdW hat dabei eine klare Bereitschaft für serielles und modulares Bauen ergeben. Mehr als 70 Prozent der befragten Unternehmer haben Interesse an Typenbau und Typengenehmigungen. Rund 50 Prozent der Befragten planen, künftig serielle oder modulare Elemente beim Bau einzusetzen. 11 Prozent setzen dies bereits jetzt um. Die Umfrage zeigte allerdings auch: Die aktuellen Überlegungen des Bundesjustizministeriums zur Verschärfung des Mietrechts sind ein Investitionskiller. 80 Prozent der befragten Wohnungsunternehmer sehen ihren Spielraum für Neubau eingeschränkt, wenn diese erneute Mietrechtsreform wie jetzt geplant umgesetzt werden sollte. 61 Prozent der Unternehmen sehen angesichts der vielfältigen Herausforderungen bereits jetzt die Grenze der Leistungsfähigkeit erreicht. So sind rund 80 Prozent der befragten Unternehmen der Ansicht, dass es weiterer finanzieller Förderinstrumente bedarf, um die Neubauaktivität zu stärken. Hier muss es neben der Sonder-Afa auch Investitionszuschüsse für diejenigen geben, die eine solche Sonderabschreibung nicht nutzen können.

Der GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen vertritt als größter deutscher Branchendachverband bundesweit und auf europäischer Ebene rund 3.000 kommunale, genossenschaftliche, kirchliche, privatwirtschaftliche, landes- und bundeseigene Wohnungsunternehmen. Sie bewirtschaften rd. 6 Mio. Wohnungen, in denen über 13 Mio. Menschen wohnen. Der GdW repräsentiert damit Wohnungsunternehmen, die fast 30 Prozent aller Mietwohnungen in Deutschland bewirtschaften.

Quelle und Kontaktadresse:
GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V. Pressestelle Mecklenburgische Str. 57, 14197 Berlin Telefon: (030) 824030, Fax: (030) 82403199

(sy)

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