Pressemitteilung | Deutscher Verband für Post, Informationstechnologie und Telekommunikation e. V. (DVPT)

Post AG reduziert schon wieder ihr Serviceangebot für Postnutzer und Verbraucher

(Offenbach) - Der DVPT kritisiert erneut das Missverhältnis der im internationalen Vergleich hohen Postgebühren zu den immer schlechter werdenden Leistungen des Monopolunternehmens.

Ungeachtet der jüngsten breiten Kritik aus der Bevölkerung nach Vertragskündigungen bei den Postagentur-Partnern und im Schutze der Dunkelheit abgehängter Briefkästen schließt die Post in den nächsten Monaten mehr als 1000 eigenbetriebene Filialen, als ob sie auf niemanden Rücksicht nehmen müsse.

Dabei kann man es nur als bösen Trick bezeichnen, wenn sie den Sinn des Postgesetzes dadurch aushöhlt, indem sie die geforderten 5000 eigenbetriebenen Filialen durch Versandhausshops und ähnliches ersetzt. Für diese neuen Einrichtungen sucht sie Angestellte auf der Basis der 370 Euro-Entlohnung. Eine besonders nachdenkenswerte Seite erhält dieser Vorgang, weil bei den seinerzeitigen Beratungen zum Postgesetz, das am 1.1.98 in Kraft gesetzt wurde, Post AG und Postgewerkschaft (heute ver.di ) unisono gefordert hatten, dass bei den Lizenzerteilungen an die Wettbewerber der Sozialstandard des grössten Anbieters zugrunde zu legen sei bzw. nicht unerheblich unterschritten werden dürfe. Nicht überraschen konnte deshalb die bis in die jüngste Zeit ausgesprochene Mahnung an die Regulierungsbehörde (RegTP), "wirksamere Kontrollen der Arbeitsbedingungen bei den privaten Postdienstleistern" durchzuführen.

Sowohl gewerbliche Postnutzer, wie auch die Verbraucher dürfen nicht nur die im Gesetz formulierte "Sicherstellung eines chancengleichen und funktionsfähigen Wettbewerb auch in der Fläche auf den Märkten des Postwesens" erwarten, sondern müssen auch darauf vertrauen können, dass sie von qualifiziertem Personal bedient werden. Die Post AG, seit dem 1.1.002 als einziges Unternehmen mit dem flächendeckenden Infrastrukturauftrag versehen, erweckt zunehmend den Eindruck, dass ihr die Monopolrente wichtiger ist als die daraus abzuleitenden Verpflichtungen.

Mit dem Vorziehen der Steuerreform sollte die Politik auch ein vorgezogenes Ende des Postmonopols von 2008 auf 2004 beraten.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Verband für Post und Telekommunikation e.V. Berliner Str. 170-172, 63067 Offenbach Telefon: 069/8297220, Telefax: 069/82972226

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