Pressemitteilung | Freie Ärzteschaft e.V.

Potsdamer "KV RegioMed-Bereitschaftsdienstpraxis" bedroht Einzelpraxen / Freie Ärzteschaft: "Exemplarische Ausgeburt vorauseilenden Gehorsams"

(Postdam/Erkrath) - Als "exemplarische Ausgeburt vorauseilenden Gehorsams einer ärztlichen Körperschaft" werten Martin Grauduszus, Präsident der 'Freien Ärzteschaft' (FÄ) und Dr. Daniel Panzer, FÄ-Regionalbeauftragter für Berlin/Brandenburg, die 'KV RegioMed-Bereitschaftsdienstpraxis', die nach Willen der KV Brandenburg zum 1. Januar 2012 am Potsdamer St.-Josefs-Krankenhaus den Betrieb aufnehmen soll.

"Hier wird ein noch nicht verabschiedetes, geschweige denn verkündetes Gesetz nicht nur bereits umgesetzt, sondern auch noch konterkariert", kritisiert Grauduszus. Das u.a. zur Sicherstellung der Versorgung im ländlichen Bereich konzipierte Gesetzesvorhaben finde erstmals in einem Ballungsgebiet an einem Standort in bester Lage Anwendung.

Des Weiteren handele es sich bei diesem Projekt offenbar "um einen einsamen Vorstandsbeschluss, initiiert durch die AOK", ergänzt Dr. Panzer; einen nach der Satzung der KV Brandenburg notwendigen Beschluss der Vertreterversammlung gebe es bislang nicht.

Es entstehe ein Krankenhaus-MVZ mit ambulanter Rundumversorgung in bester zentraler Lage mit Öffnungszeiten von 8.00 bis 20.00 Uhr an Wochenenden und Feiertagen und von 17.00 bis 20.00 an den Wochentagen - "ein Angebot, bei dem keine innerstädtische Praxis mithalten kann", verweisen Grauduszus und Dr. Panzer "auf die bedrohliche wirtschaftliche Konkurrenzsituation für die niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen."

Angesichts dieses Szenarios müsse sich "Kollege Helming als KV-Vorstand fragen lassen, ob er den Sicherstellungsauftrag vielleicht neu definieren will und dabei das Praxis-Sterben billigend in Kauf nimmt", erklären Präsident und Regionalbeauftragter der FÄ. Auch die Politik sei hier gefordert, diese "merkwürdige Ausgestaltung des Sicherstellungsauftrages" aufmerksam zu beobachten: "Hier werden bewährte freiberufliche mittelständische Strukturen, in denen u.a. auch Ausbildungs- und Arbeitsplätze vorgehalten werden, ohne Not zur Disposition gestellt."

Quelle und Kontaktadresse:
Freie Ärzteschaft e.V. Pressestelle Bergstr. 14, 40699 Erkrath Telefon: (02104) 1385975, Telefax: (02104) 449732

(tr)

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