Pressemitteilung | Bundesverband Deutscher Milchviehhalter e.V. (BDM)

Preissteigerungen bei der Trinkmilch kommen in viel zu geringem Umfang bei den Erzeugern an

(Freising) - Die Preisanhebungen bei der Trinkmilch um neun Cent sind nach Ansicht des Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter BDM e.V. längst überfällig und angesichts der massiven Kostensteigerungen der Milcherzeuger dringend notwendig. Die auf den ersten Blick deutliche Preissteigerung darf dennoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass damit die Defizite der Milcherzeuger in den letzten Monaten nicht einmal annähernd ausgeglichen werden können.

Zum einen muss berücksichtigt werden, dass die Trinkmilch nur rund 20 Prozent der gesamten Milchverarbeitung ausmacht. Zum anderen werden die Preissteigerungen von neun Cent im Kühlregal nicht uneingeschränkt an die Milchbauern weitergegeben. Im Durchschnitt aller Molkereien werden von der aktuellen Preiserhöhung damit gerade einmal 2-3 Cent mehr für die Erzeuger übrig bleiben.
"Dies ist angesichts der Tatsache, dass den Milcherzeugern in den letzten Monaten durch das fatale Zusammentreffen von sinkenden Milchpreisen und deutlich gestiegenen Kosten mindestens 4 Milliarden Euro Wertschöpfungsverlust entstanden ist, ein Tropfen auf den heißen Stein", erklärt BDM-Vorsitzender Romuald Schaber. "Ausgehend von einem ohnehin nicht kostendeckenden Milchpreis hatten die Milcherzeuger umgerechnet auf den Liter Milch ein Minus von über 10 Cent zu tragen. Viele Erzeuger haben daher mit ähnlich akuten Liquiditätsproblemen zu kämpfen wie schon in der Milchkrise 2009. Auf Dauer existenzsichernd ist nur ein Milchpreis, der sich an den Vollkosten der Milchproduktion orientiert. Diese liegen mittlerweile deutlich über den 40 Cent/kg Milch, die wir schon vor Jahren als Richtschnur genannt haben - aktuell erhalten die Milcherzeuger im Bundesdurchschnitt jedoch nur rund 30 Cent."

Wichtig sei daher aktuell, dass die Preissteigerungen nicht auf die Trinkmilch begrenzt bleiben, sondern auch für die anderen Milchprodukte höhere Preise erreicht werden können, so Schaber weiter. Die Molkereien seien gefordert, der deutlichen Anhebung der Erzeugerpreise Priorität vor allen anderen betrieblichen Entscheidungen einzuräumen.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Deutscher Milchviehhalter e.V. (BDM) Pressestelle Gutenbergstr. 7-9, 85354 Freising Telefon: (08161) 5384730, Telefax: (08161) 53847350

(cl)

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