Pressemitteilung | IG Metall - Industriegewerkschaft Metall

Produktion im Bochumer Opel-Werk wieder aufgenommen / Der Tag "danach"

(Berlin) - Einen Tag nach dem europaweiten Aktionstag hat die Belegschaft des Bochumer Opel-Werks beschlossen, die Produktion wieder aufzunehmen. Auf einer Vollversammlung, zu der alle 9600 Beschäftigten eingeladen waren, sprachen sich am Nachmittag 6400 dafür aus, die Arbeit wieder aufzunehmen; 1700 waren dagegen. Da im Bochumer Werk seit dem 14. Oktober 2004 nichts mehr produziert wurde, war auch die Fertigung an anderen europäischen General-Motors-Standorten ins Stocken geraten, die Teile aus Bochum beziehen. In Antwerpen sollen am Donnerstag die Bänder wieder anlaufen, im Stammwerk Rüsselsheim wird Opel erst am Montag die Produktion wieder aufnehmen; bis dahin werden Freischichten eingelegt.

In einem Flugblatt der IG Metall schrieben der IG Metall-Vorsitzende Jürgen Peters und der Zweite Vorsitzende Berthold Huber, es gebe "ermutigende Signale". General Motors sei "offenbar bereit, von der K.O.-Strategie abzulassen".

Die Frage des Tages stellte Nico Fickinger in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" an Gesamtmetall-Präsident Martin Kannegiesser: "Ist es nicht heuchlerisch, wenn die Belegschaft jahrelang 20 Prozent über Tarif bezahlt wurde und jetzt gegen einen möglichen Stellenabbau protestiert, der gerade durch diese Kosten mitverursacht ist? Wäre es nicht ehrlicher gewesen, bei ersten Anzeichen einer Krise den Arbeitgeber zu wechseln?" (Kannegiessers immerhin ehrliche Antwort: "Das ist in der Praxis leichter gesagt als getan.")

Quelle und Kontaktadresse:
Industriegewerkschaft Metall (IGM) Lyoner Str. 32, 60528 Frankfurt Telefon: 069/6693-0, Telefax: 069/6693-2843

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