Pressemitteilung | Arbeitgeberverband Gesamtmetall e.V.

Qualifizierung: Flexible Lösungen gefragt / E-Learning als Wettbewerbsfaktor

(Köln) - Permanente Qualifizierung und Weiterbildung der Mitarbeiter ist für die Unternehmen der Metall- und Elektro-Industrie von zentraler Bedeutung. Für Martin Kannegiesser hat Qualifizierung einen besonders hohen Stellenwert. "Nur mit bestens ausgebildeten Mitarbeitern, die ihr Wissen permanent auffrischen", so der Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, "werden die Unternehmen der Metall- und Elektro-Industrie auf Dauer im Wettbewerb erfolgreich sein."

Das Wissen muss aber in immer kürzeren Intervallen erneuert werden. Deshalb setzt Martin Kannegiesser auch auf E-Learning-Angebote. "Als Verbände", so der Gesamtmetall-Präsident, "müssen wir bei E-Learning-Konzepten vor allem kleinen und mittleren Unternehmen Hilfestellung geben." Schließlich sei E-Learning in erster Linie "eine Frage der Organisation, nicht der Kosten".

Nach einer Prognose des amerikanischen Marktforschungsinstituts International Data Corporation (IDC) aus dem Jahr 2000 sollen E-Learning-Aktivitäten in Deutschland 2004 ein Umsatzvolumen von 34 Milliarden Dollar erreichen. Auch wenn das vielen Experten als zu hoch erscheint, ist jedoch unbestritten, dass diese Form des Lernens immer wichtiger wird. Doch während in vielen Unternehmen der Informationstechnologie und in großen Konzernen E-Learning weit verbreitet ist, tun sich die mittelständischen Betriebe der Metall- und Elektro-Industrie noch recht schwer mit diesem Thema.

Für Andrea Grode, Direktorin der IBM Learning Services, Central Region, hat die Zurückhaltung viel mit unklaren Vorstellung von E-Learning-Maßnahmen zu tun. "E-Learning", so Grode, "ist kein Produkt, das dem Mitarbeiter nur via Computer angeboten wird. Vielmehr sind es maßgeschneiderte Lösungen, die durchaus klassische Lernmodule enthalten können, vor allem aber beiden Seiten Nutzen bringen. Natürlich muss auch die Technik stimmen."

Seit mehreren Jahren hat IBM alle Aktivitäten zum Thema E-Learning in einem umfangreichen Angebotspaket zusammengefasst, dessen einzelne Bestandteile auf die individuellen Bedürfnisse von Kunden zugeschnitten werden können. Das Angebot reicht von der strategischen Beratung über die Erstellung von Lehrinhalten bis zur "Integration einer Lernumgebung in die organisatorische und technische Infrastruktur eines Unternehmens".

Am Anfang steht die Ist-Analyse: Welche Technologien eignen sich am besten, wie sollte die Infrastruktur aussehen, welche Zielgruppen und wie viele Mitarbeiter können mit welcher Methode am besten trainiert werden? Wie sind die Kurse bisher strukturiert, wie müssen sie strukturiert sein, damit sie über das Netz verteilt werden können (Web based Training) und einen sicheren Lernerfolg bringen? Welche Lerninhalte eignen sich überhaupt für eine technologiegestützte Plattform? Welche Anforderungen stellen sich an Logistik und Arbeitsorganisation? Wie kann der Methodenmix gestaltet werden? Welche Zukunftsoptionen und sinnvollen Erweiterungsmöglichkeiten gibt es?

Besonders wichtig ist die Einbeziehung der Mitarbeiter. Das Training selbst muss auch Spaß machen und motivationsfördernde Elemente enthalten. Oft entstehen durch die Neuordnungen von Geschäftsabläufen Vorurteile und Ängste bei den Betroffenen. "Solche Vorbehalte", so Grode, "müssen bei der Schulungskonzeption berücksichtigt werden, um sie gezielt abzubauen."

Weltweit betreut IBM über 2.000 Kunden. Dazu gehört beispielsweise auch die DaimlerChrysler Vertrieborganisation Deutschland. Bisher wurden die rund 300 Nachwuchsverkäufer ausschließlich im traditionellen Klassenraumtraining auf die Beratung mit dem Mercedes-Benz Kundenberatungssystem (MBKS) vorbereitet. Damit war ein hoher zeitlicher und organisatorischer Aufwand verbunden. So nahm die Einführung in das System drei Schulungstage in Anspruch, die zudem dezentral stattfinden mussten.

Deshalb wurde der Einführungskurs für das MBKS zu einem computergestützten Training weiterentwickelt und die Inhalte entsprechend multimedial aufbereitet. Die Teilnehmer lernen nach ihrem eigenen Zeitplan und werden von sechs Teletutoren begleitet. Mittlerweile ist das E-Training zu einem festen Bestandteil des DaimlerChrysler Trainingsangebots geworden. "Eine Maßnahme", so Grode, "die sich in angepasster Form auch bei mittelständischen Betrieben einsetzen lässt."

Bei IBM selbst gehört E-Learning mittlerweile als fester Bestandteil zur internen Weiterbildung. Über den IBM Global Campus, eine Art virtuelle Universität, hat IBM seit 1999 weltweit mehr als 300.000 Mitarbeiter geschult. In 2001 basierten 43 Prozent aller Maßnahmen auf E-Learning. Im Vergleich zum traditionellen Klassenraumtraining hat der Konzern allein beim Training von etwa 5.000 Managern im Jahre 2000 rund 20 Millionen US Dollar gespart. Für dieses Ausbildungsprogramm mit dem Namen Basic Blue erhielt IBM im vergangenen Jahr den Initiativpreis für Aus- und Weiterbildung des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) ausgezeichnet.

"Bei immer kürzeren Innovationszyklen", so Andrea Grode, "kann nur der gezielte Einsatz von flexiblen Lernmethoden den Wissensvorsprung des Unternehmens ausbauen. Zudem bringt maßgeschneidertes E-Learning bis zu 20 Prozent Zeitersparnis bei der betrieblichen Weiterbildung.“

Quelle und Kontaktadresse:
Gesamtverband der metallindustriellen Arbeitgeberverbände e.V. (Gesamtmetall) Volksgartenstr. 54 a 50677 Köln Telefon: 0221/33990 Telefax: 0221/3399233

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