Pressemitteilung | Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd e.V. (BWV-RLP)

Reformvorschläge der EU-Kommission zur Zuckermarktordnung gefährden zahlreiche Existenzen in Rheinland-Pfalz

(Mainz) - „Die am 14. Juli vorgestellten Reformvorschläge der EU-Kommission zur Zuckermarktordnung gefährdet die Existenz zahlreicher Zuckerrübenerzeuger in Rheinland-Pfalz“, kommentierte der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd, Norbert Schindler, die Situation.

Die EU-Kommission hat vorgeschlagen, die Zuckerquoten um 16 Prozent und den Rübenmindestpreis um 25 bzw. 37 Prozent zu kürzen. Eine erste Preiskürzung um 25 Prozent soll bereits zum Juli 2005 in Kraft treten. Einnahmeausfälle der Rübenproduzenten sollen jedoch nur zu 60 Prozent gekürzt und die Produktionsquoten entschädigungslos gekürzt werden.

BWV – Präsident Schindler hat diese Vorschläge scharf kritisiert. Ebenso sei die vorgesehene Laufzeit einer neuen Zuckermarktordnung von nur drei Jahren eine Zumutung für die Planungssicherheit der betroffenen Landwirte. Aufgrund der anstehenden Umsetzung der GAP-Reform würden Ackerbaubetriebe in Rheinland-Pfalz ohnehin geschwächt. Weitere Kürzungen seien nicht hinnehmbar.

Auch die Umwelt werde mit der industriellen Produktion von Rohrzucker in brasilianischen Großbetrieben weitaus mehr belastet als mit dem Anbau europäischer Zuckerrüben. Regenwaldrodung und damit einher gehende Klimaveränderung sowie die Ausbeutung billiger Arbeitskräfte sei dort an der Tagesordnung, so Schindler. Einerseits verlange man von europäischen Landwirten die Einhaltung immer höherer Umweltstandards wie die aktuelle Diskussion um Einhaltung der Cross Compliance Regelungen zeige, andererseits sei man daran interessiert Produkte wie Rohrzucker, bei dessen Produktion Umweltstandards kaum Beachtung fänden, stärker zu importieren.

Die bisherige Zuckermarktordnung habe sich bewährt und müsse fortgeführt werden, kommentierte Schindler. Es sei keinem Entwicklungsland damit geholfen, wenn in Europa die Zuckerproduktion aufgegeben werden müsse. Im Gegenteil würden von einer solchen Entwicklung nur einige wenige industrielle Rohrproduzenten profitieren.

Quelle und Kontaktadresse:
Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd e.V. An der Brunnenstube 33-35, 55120 Mainz Telefon: 06131/62050, Telefax: 06131/620550

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