Pressemitteilung | Bundesverband Medizintechnologie e.V. (BVMed)

Regierungserklärung zur High-Tech-Strategie / BVMed: „Einbeziehung langfristiger Einsparpotentiale durch MedTech ist der richtige Weg“

(Berlin) - Die Einbeziehung langfristiger Einsparpotentiale in die Kostenübernahme medizintechnologischer Produkte ist nach Ansicht des Bundesverbandes Medizintechnologie, BVMed, ein Schritt in die richtige Richtung. Eine entsprechende Empfehlung des Bundesforschungsministeriums ist Teil der „High-Tech-Strategie“ der Bundesregierung, die Forschungsministerin Annette Schavan heute im Rahmen einer Regierungserklärung im Bundestag vorstellte.

„Die strategische Betrachtungsweise über Ressortgrenzen hinweg bietet Anknüpfungspunkte, um aus der auf Kostendämpfung ausgerichteten gesundheitspolitischen Perspektive herauszukommen“, so BVMed-Geschäftsführer Joachim M. Schmitt zur High-Tech-Strategie. Der BVMed weist darauf hin, dass das Kapitel „Innovationen für ein gesundes und sicheres Leben“ des Regierungskonzepts die Erstellung eines „Aktionsplans Medizintechnik“ noch in diesem Jahr vorsehe. „Dieser Aktionsplan bietet die Möglichkeit, die ökonomischen Vorteile einer schnelleren Einführung von Innovationen wie die Verkürzung der Genesungszeiten, die Verringerung von Klinikaufenthalten oder die Reduzierung von Fehlzeiten besser herauszuarbeiten“, so der BVMed. Die Unternehmen der Medizintechnologie seien bereit, an der Erarbeitung des Aktionsplans konstruktiv mitzuwirken.

Der Wert von Innovationen der Medizintechnologie wird aus Sicht des BVMed meist zu kurzfristig betrachtet. „Der Einsatz von Innovationen der Medizintechnologie wird bei uns oft dadurch erschwert, dass die meist höheren Initialkosten isoliert betrachtet werden, nicht jedoch die Nutzen- und Kosteneffekte über den Gesamtverlauf einer Behandlung oder Krankheit. Wir werben deshalb für eine Gesamtbetrachtung von Behandlungsprozessen”, so der BVMed.

Einen ersten Ansatz dazu bietet der "Aktionsplan Medizintechnik", den das Bundesforschungsministerium in den nächsten Monaten erarbeiten will. Medizintechnologie wird im Rahmen der High-Tech-Strategie als einer der Leitmärkte definiert.

In der umfangreichen Publikation zur “High-Tech-Strategie für Deutschland” heißt es, dass die Prosperität der MedTech-Branche ganz wesentlich von den Vergütungsregelungen für Innovationen in der gesetzlichen und privaten Krankenversicherung abhänge. Um die Markteinführung neuer Therapien, Diagnostika und medizintechnischer Produkte zu erleichtern, müssten neben der qualitativen Verbesserung der Versorgung auch mögliche langfristige Einsparpotenziale volkswirtschaftlich betrachtet und in die Kostenübernahme einbezogen werden. Die Einführung neuer Medizinprodukte hänge entscheidend von der Erstattungsfähigkeit durch die Krankenkassen ab. Hier seien künftig transparente Kostenerstattungsregeln notwendig.

In dem Bericht des Bundesforschungsministeriums heißt es weiter, dass innovative Medizintechnologien neben den Vorteilen für die Patienten auch für Kostensenkungen und Effizienzsteigerungen im Gesundheitssystem sorgen. Die volkswirtschaftliche Betrachtung zur Kostensenkung durch neue, validierte Verfahren müsse in Zukunft verstärkt Einfluss nehmen. Zudem könne Medizintechnologie in einer alternden Gesellschaft einen Beitrag leisten, dass Menschen mit Behinderungen ein selbständiges Leben führen und an der Gesellschaft teilhaben.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Medizintechnologie e.V. (BVMed) Manfred Beeres, Referent, Presse- u. Ă–ffentlichkeitsarbeit Reinhardtstr. 29b, 10117 Berlin Telefon: (030) 246255-0, Telefax: (030) 246255-99

(tr)

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