Pressemitteilung | Hartmannbund – Verband der Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V.

Reinhardt kritisiert Diskussion um Wartezeiten als Scheindebatte

(Berlin) - Der Vorsitzende des Hartmannbundes, Dr. Klaus Reinhardt, hat die aktuelle Diskussion um die Organisation von Wartezeiten für Arzttermine als oberflächliche Scheindebatte kritisiert. "Statt in allen möglichen Facetten darüber zu streiten, ob Wartezeiten möglicherweise zu lang sind oder nicht, sollten alle Beteiligten besser in einer konstruktiven Analyse dazu beitragen, die Versorgung im Sinne von Patienten und Ärzten grundsätzlich neu zu organisieren", sagte Reinhardt. Dazu gehöre zum Beispiel auch ein offener Dialog darüber, in welchem Ausmaß eventuell nicht notwendige Arzt-Patienten-Kontakte zur Steigerung von Fallzahlen beitrügen. In diesem Zusammenhang nannte Reinhardt es richtig, über angemessene, pragmatische und intelligente Steuerungsinstrumente beim Zugang zu ärztlichen Leistungen nachzudenken.

Auch eine Diskussion über den Zusammenhang zwischen Vergütungssystem und Fallzahlentwicklung müsse dringend geführt werden. Der Hartmannbund-Vorsitzende kritisierte, dass von den Kostenträgern ein solches Vorhaben stets als Einladung zur Spardebatte statt als Chance für eine sinnvolle Strukturentwicklung verstanden werde. "Wenn wir auf diesem Niveau diskutieren, werden wir auch in den kommenden Jahren die Probleme des Systems nicht wirklich lösen".

Reinhardt zeigte sich Im Übrigen davon überzeugt, dass zusätzliche Fallzahlen nicht nur durch Fehler des Vergütungssystems generiert würden. Neben der demografischen Entwicklung und der damit einhergehenden steigenden Morbidität trage ganz gewiss auch der medizinische Fortschritt zur Steigerung von Fallzahlen bei. "Es ist medizinisch immer mehr möglich und unsere Patientinnen und Patienten haben nach meiner Überzeugung einen berechtigten Anspruch darauf, die Chancen des medizinischen Fortschritts auch zu nutzen", sagte Reinhardt.

Quelle und Kontaktadresse:
Hartmannbund - Verband der Ärzte Deutschlands e.V., Hauptgeschäftsstelle Pressestelle Kurfürstenstr. 132, 10785 Berlin Telefon: (030) 2062080, Fax: (030) 20620829

(sy)

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