Pressemitteilung | Landesapothekerverband Baden-Württemberg e.V.

Reisethrombose: Urlaubsstress für die Venen / Viel trinken und Beingymnastik helfen Risiken senken

(Stuttgart) - Die Reisethrombose ist, stark vereinfacht ausgedrückt, eine Art Verstopfung der Beinvenen. Diese entsteht bei langen Flug- oder Busreisen. Wolf Kümmel, Apotheker und Vizepräsident des Landesapothekerverbandes Baden-Württemberg, erläutert die Hintergründe: "Man sitzt auf dem Weg in den Urlaub über etliche Stunden sehr ruhig auf dem Sitz im Flieger oder im Bus. Die Durchblutung ist durch die Enge zusätzlich verringert. Die Luft, vor allem im Flieger, ist sehr trocken. Meistens wird auch zu wenig getrunken und so kommt es zu einem Austrocknungseffekt, der das Blut dickflüssiger macht. Verbunden mit dem Bewegungsmangel steigt in dieser Situation die Gefahr, dass sich ein Propf bilden kann, der die Vene verstopft." Symptome einer Reisethrombose sind Schwellungen im Knöchel- und Unterschenkelbereich sowie Schmerzen insbesondere beim Auftreten. Die betroffene Stelle kann deutlich warm werden und bläulich verfärbt aussehen.

Statistisch gesehen sind eher ältere Menschen belastet, solch eine Reisethrombose zu erleiden, so Kümmel: "Im Alter lässt einfach die Elastizität der Gefäße nach und im Alter trägt man vielleicht auch das eine oder andere Kilo zusätzlich mit sich herum, was zusätzlich die Situation für Thrombosen begünstigt. Generell sollten übergewichtige Menschen oder Schwangere aufpassen und natürlich auch Patienten, die kürzlich operiert wurden oder entsprechende Vorerkrankungen haben."

Wer zur Risikogruppe gehört, kann auf Reisen aktiv gegen das Thromboserisiko arbeiten, rät Kümmel: "Als erstes sollte man immer wieder versuchen, in Bewegung zu bleiben. Entweder kann man im Flieger auch mal den Gang auf und ab gehen oder zumindest am Platz Gymnastik mit den unteren Beinen machen. Kleine Kreisbewegungen im Knie- oder Knöchelgelenk, Füße auf die Zehenspitzen anheben und wieder senken. Solche Übungen aktivieren die Venen. Auf langen Reisen sollte immer eine extra Wasserflasche dabei sein, damit man ausreichend trinkt. Meiden sollte man aber alkoholische Getränke, denn die haben den gegenteiligen Effekt und führen eher zu einer Dehydrierung."

Unterstützend können auf langen Reise spezielle Strümpfe getragen werden. Stützstrümpfe können schon helfen, erläutert Apotheker Wolf Kümmel: "Das ist sozusagen eine Light-Version des Kompressionsstrumpfes. Die Wirkung ist ähnlich. Durch ihre spezielle Webart arbeiten sie aktiv einem Blutstau in den Gefäßen entgegen. Das Blut kann besser wieder Richtung Herz gepumpt werden und die Beine schwellen nicht so sehr an. Wer gesundheitlich mit Thromboserisiken vorbelastet ist, erhält über ein Rezept des Arztes auch passende Thrombosestrümpfe verordnet. Diese haben eine stärkere Druckwirkung und müssen individuell angemessen werden. Ebenso könnte der Arzt auch spezielle Spritzen mit einem blutverdünnenden Wirkstoff verordnen, wenn dies nötig wäre."

Quelle und Kontaktadresse:
Landesapothekerverband Baden-Württemberg e.V. Pressestelle Hölderlinstr. 12, 70174 Stuttgart Telefon: (0711) 22334-0, Fax: (0711) 22334-97

(sy)

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