Pressemitteilung | Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) - Bundesvorstand

Rekordgewinne und Massenarbeitslosigkeit passen nicht zusammen

(Berlin) - Zu den aktuellen Arbeitslosenzahlen erklärte der DGB-Vorsitzende Michael Sommer am Mittwoch in Berlin: "Angesichts der Rekordgewinne der Wirtschaft ist der erneute Anstieg der Arbeitslosenzahlen ein unerträglicher Zustand. Fünf Millionen Menschen sind nicht arbeitslos geworden, weil es in Deutschland den Kündigungsschutz gibt.

Sie finden keine Arbeit, weil immer mehr Unternehmen ihrer Verantwortung für den Standort Deutschland nicht nachkommen und ihre Milliardengewinne nicht investieren. Die gebetsmühlenartig vorgetragenen Forderungen der Arbeitgeberverbände nach weiteren Einschnitten ins soziale Netz und dem Abbau von Mitbestimmungsrechten sind schlicht Ablenkungsmanöver von der Arbeitsmarktmisere, die in erster Linie die Wirtschaft zu verantworten hat.

Es muss endlich Schluss sein mit der Untergangsstimmung, die Wirtschaftsverbände, arbeitgebernahe Initiativen und Professoren propagieren, um die Gewinne zu Lasten der Arbeitnehmereinkommen auszuweiten. Diese Forderungen sind nicht nur die falsche Medizin für unseren kranken Arbeitsmarkt. Sie rauben auch noch vielen gutwilligen Unternehmern den Mut zu Investitionen in die Zukunft. Jeder, der unser Land und die Leistung der Beschäftigten schlecht redet, immer weniger Sicherheit und niedrigere Löhne fordert, macht die Krise nur noch schlimmer.

Deutschland kann mehr: Fünf Millionen Arbeitslose sind geradezu der Beweis dafür, dass die Unternehmen den wertvollsten Schatz unserer Volkswirtschaft, das Wissen und Können von Millionen Menschen, nicht zu heben verstehen. Die Gewinne sind auf ein 30-Jahres-Hoch geklettert: Für alle sichtbar liegt es in der Verantwortung der Unternehmen, von diesem Marktversagen nicht länger abzulenken, sondern gemeinsam mit ihren Beschäftigten, den Gewerkschaften und den Agenturen für Arbeit Deutschland nicht nur bei den Gewinnen, sondern auch bei der Beschäftigung wieder auf den Wachstumspfad zu führen."

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB), Bundesvorstand Henriette-Herz-Platz 2, 10178 Berlin Telefon: 030/24060-0, Telefax: 030/24060324

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