Pressemitteilung | Bundesverband Factoring für den Mittelstand e.V. (BFM)

Repräsentative Studie zur Unternehmensfinanzierung im Mittelstand / Kredit plus neue Instrumente / 57 Prozent KMU möchten Bindung zur Hausbank lockern / 53 Prozent interessiert an flexibler Umsatzfinanzierung / 75 Prozent Entscheider kaum vertraut mit Factoring

(Berlin) - Finanzierungen, die Kredite ergänzen oder ersetzen können, rücken weiter ins Blickfeld des Mittelstands. 57 Prozent der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in Deutschland wünschen sich mehr Unabhängigkeit von der Hausbank. Besonders ausgeprägt (67%) ist die Haltung in Unternehmen mit 2,5 bis 50 Mio. Euro Umsatz, ebenso in den Branchen Im- und Export (63%) und Handel (62%). Jeder zweite Finanzentscheider in KMU sieht Vorteile bei modularen Lösungen. So erklären 48%, eine ausgewogene Finanzierung umfasse neben Eigen- und Fremdkapital auch Beteiligungen, Factoring und Leasing. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Studie des Bundesverbands Factoring für den Mittelstand (BFM). Ein Umdenken weg von der Monokultur zeichnet sich seit Jahren ab. 2014 hatten bereits 47 Prozent der Befragten eine breiter aufgestellte Finanzierung für sinnvoll gehalten. Für eine Anwendung in der Praxis bleiben aber Hemmnisse bestehen.

Umsatzkongruente Liquidität und Ausfallschutz

67 Prozent der Entscheider gehen davon aus, dass die Finanzierung als strategisches Element weiter an Bedeutung gewinnen wird. Dabei spielen bankenunabhängige Modelle wie das Factoring eine immer größere Rolle. Derzeit nutzen 15 Prozent der KMU (2014: 14%) den laufenden Verkauf von Forderungen als Finanzierungsform. Die Gründe: Factoring ermöglicht eine schnelle und planbare Liquiditätsbeschaffung. Zudem kann es Wachstum auch bei hoher Dynamik unterstützen, weil das Volumen der Finanzierung in gleichem Tempo mitwächst. Das umsatzkongruente Prinzip von Factoring finden 53 Prozent der Finanzentscheider (2014: 48%) interessant. Ebenso hoch bewertet wird der Schutz vor Forderungsausfall, der mit der Abtretung verbunden ist. 53 Prozent sehen darin einen zentralen Vorteil von Factoring, ermittelte der BFM.

Ein Hemmnis, die Umsatzfinanzierung einzusetzen, liegt in mangelnder Vertrautheit. 75 Prozent der Befragten erklären, sie wissen zu wenig über Factoring, um es für ihr Unternehmen zu nutzen. Überdurchschnittlich ist der Anteil im Baugewerbe (82%) und beim Handel (79%). Dort lassen sich zugleich erhöhte Ausfallquoten feststellen. 28 Prozent der Befragten im Bau und 26 Prozent im Handel mussten schon einmal größere Forderungsausfälle hinnehmen, die ihr Unternehmen vor Probleme gestellt haben. Laut BFM Factoring-Studie war jedes fünfte KMU in Deutschland betroffen (21%). Während die Schadensfälle in der Umsatzklasse bis 2,5 Mio. Euro um 4 Prozent zurückgingen, stiegen sie in der Klasse 2,5 bis 50 Mio. Euro um 4 Prozent an.

Für die BFM Factoring-Studie 2017 wurden 1.569 kleine und mittlere Unternehmen befragt.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Factoring für den Mittelstand e.V. (BFM) Pressestelle Friedrichstr. 171, 10117 Berlin Telefon: (030) 609 847 766, Fax: (030) 609 847 767

(cl)

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