Rürups Rentenvorschläge sind familienblind und zukunftsfeindlich

(Berlin) - Der Deutsche Familienverband ist empört über die von der Rürup-Kommission vorgestellten Rentenreformvorschläge: „Die Erziehung von Kindern soll weder bei den Beiträgen noch bei der Rentenhöhe besser berücksichtigt werden. Diese Vorschläge lassen die eigentlichen Leistungsträger des Rentensystems im Regen stehen und bieten keine Chance für eine zukunftsfeste Rentenreform“, kritisiert der Präsident des Deutschen Familienverbandes Dr. Albin Nees das familienfeindliche Votum der Kommission.

Die von der Regierung eingesetzte Reformkommission hat sich gegen die Differenzierung der Rentenbeiträge oder der Rentenhöhe nach der Kinderzahl ausgesprochen. Dies ignoriere die Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts zur besseren Berücksichtigung der Kindererziehung in den sozialen Sicherungssystemen, heißt es beim Deutschen Familienverband. Das höchste Gericht hatte den Gesetzgeber in mehreren Urteilen aufgefordert, die Gleichwertigkeit von Kindererziehung und Geldbeiträgen bei der Beitragsgestaltung zu berücksichtigen und mit jedem Reformschritt die Benachteiligung von Familien abzubauen.

Eltern leisten einen doppelten Beitrag zur Sicherung des Rentensystems und erhalten dafür im Alter eine geringere Rente. Besonders benachteiligt sind dabei ausgerechnet die Erziehenden mit mehreren Kindern, die in besonderer Weise dazu beitragen, den Generationenvertrag zu sichern. Um diese Schieflage zu überwinden, fordert der Deutsche Familienverband eine Ausweitung der rentenrechtlichen Erziehungszeiten auf sechs Jahre pro Kind und die Berücksichtigung des Existenzminimums bei der Beitragsberechnung nach dem Vorbild der Einkommensteuer.

„Kinder sind der eigentliche Nachhaltigkeitsfaktor des Rentensystems. Die demographische Talfahrt der Sozialsysteme lässt sich nur mit einer gezielten Förderung von Familien stoppen“, so Dr. Nees.

Der Deutsche Familienverband ist mit 11.000 Mitgliedsfamilien – insgesamt rund 50.000 Personen – die größte parteiunabhängige und überkonfessionelle Interessenvertretung von Familien in Deutschland.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Familienverband e.V. Luisenstr. 48, 10117 Berlin Telefon: 030/30882960, Telefax: 030/30882961