Pressemitteilung | Deutscher Reiseverband e.V. (DRV)

Rund 850 Touristiker zu Gast in Lissabon / DRV-Tagung in Portugal: Tourismusklassiker im Aufwind

(Lissabon/Berlin) - Großes Interesse am Branchentreffen in der portugiesischen Hauptstadt: Rund 850 Touristiker nehmen an der 65. Jahrestagung des Deutschen ReiseVerbandes (DRV) vom 19. bis 21. November 2015 in Lissabon teil. "Wir sind nach 1987 zum zweiten Mal in der Geschichte unseres Verbandes mit der DRVJahrestagung in der Stadt am Tejo zu Gast", so Norbert Fiebig, Präsident des DRV zum Auftakt des Branchentreffens. "Es hätte kaum einen besseren Zeitpunkt für die Ausrichtung unseres Kongresses geben können, da das Reiseziel als Klassiker wieder erstarkt", so Fiebig. In kaum einem anderen Land Europas entfaltet der Tourismus derzeit eine ähnliche Dynamik wie in Portugal. In nur zehn Jahren stiegen die Einnahmen des Sektors hierzulande um annähernd 40 Prozent. "Damit hat der Tourismus erheblichen Anteil daran, dass sich Portugal schneller von den Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise erholt hat als alle anderen Länder Südeuropas", betonte Fiebig. "Portugal", so Fiebig, "ist ein überaus vielfältiges Reiseland, in dem nicht nur Sonne und Meer mit Strandurlaub an der Algarve sowie der Städtetourismus nach Lissabon und Porto eine Rolle spielen. Auch Naturund Wanderurlauber sowie Golfinteressierte finden entsprechend Angebote." Gezieltes Marketing für die Vorzüge des Landes und seine vielfältigen Facetten könnte dazu beitragen, auch die Nebensaison, vor allem im Winter noch besser zu nutzen, so Fiebig.

Grundlage für die deutliche Erholung in Portugal ist eine breite Tourismusstrategie von Regierung und Tourismusverbänden. Sie trägt bereits Früchte: Der Reiseverkehr aus Deutschland steigt seit einigen Jahren merklich an. Im abgelaufenen Touristikjahr 2014/15 verzeichneten die Reisebüros beim Verkauf von Pauschalreisen laut Marktforschungsunternehmen GfK ein starkes Umsatzwachstum von 14 Prozent. Die Gesamteinreisezahlen (sowohl Geschäfts- als auch Urlaubsreisende) steigen seit 2012 jährlich um rund zehn Prozent, im ersten Halbjahr 2015 sogar um fast 14 Prozent. In diesem Jahr könnte damit die Marke von einer Million Gästen überschritten werden. Portugal muss sich seit jeher gegen Tourismus-Schwergewichte wie Spanien und Südfrankreich behaupten. Im Jahr 2006 verabschiedete die Regierung deshalb den ambitionierten Nationalen Tourismusplan PENT, der auch nach Beginn der Eurokrise konsequent verfolgt und 2013 noch einmal aktualisiert wurde. Seine Maßnahmen reichen von besserer Berufsbildung im Tourismus bis zum Infrastrukturausbau in abgelegenen Landesteilen. Nach dem Auslaufen von PENT Ende des Jahres wollen Politik und Tourismuswirtschaft im Rahmen der Initiative "Turismo 2020" die Bemühungen weiter forcieren.

Darüber hinaus setzt Portugal auf die Digitalwirtschaft als Motor für den Tourismus. So unterstützen mentorengeführte Programme, sogenannte Accelerators, junge, innovative Unternehmen bei der Produktentwicklung - vom Architektur-Guide bis zur digitalen Hotelrezeption. Die Stadt Lissabon stellt eigens drei Gebäude nur für Start-ups in den Bereichen Tourismus, ECommerce und Technologie zur Verfügung - sie beherbergen derzeit rund
300 Selbstständige und 80 Unternehmen.

Diese weitsichtige Tourismuspolitik zahlt sich aus: Anders als in Spanien gab es in Portugal während der Krise von 2008 und 2009 keinen Einbruch bei den Tourismuseinnahmen. 2014 trug der Sektor erstmals mehr als zehn Milliarden Euro direkt zur Gesamtwirtschaft bei. Rechnet man indirekte und induzierte Effekte zum Beispiel durch gestiegene Kaufkraft hinzu, beläuft sich die Summe gar auf 27 Milliarden Euro - ein BIP-Anteil von rund zehn Prozent.

Und das Potenzial ist noch längst nicht ausgeschöpft: Nach Einschätzung der deutschen Reisebranche könnten verstärkte Zusammenarbeit mit den Veranstaltern und verstärktes Auslandsmarketing den wachsenden Touristenströmen einen zusätzlichen Schub verleihen.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher ReiseVerband e.V. (DRV) Sibylle Zeuch, Pressesprecherin Schicklerstr. 5-7, 10179 Berlin Telefon: (030) 28406-0, Fax: (030) 28406-30

(sa)

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