Pressemitteilung | Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e.V. (VDV) - Hauptstadtbüro Berlin

SPNV-Vergabewelle rollt: 8 Milliarden Euro Investitionsvolumen bis 2015

(Berlin) - Nichtbundeseigene Eisenbahnen (NE-Bahnen) haben in den letzten 15 Jahren bereits über 1.000 neue Fahrzeuge im SPNV in Betrieb genommen. Doch die Fahrzeugfinanzierung wird für diese Unternehmen zunehmend zum Problem.

Der Markt im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) steht unverändert vor großen Herausforderungen: Die viel zitierte Vergabewelle mit über 50 Prozent der Betriebsleistung (über 320 Mio. Zugkilometer) bis 2015 rollt. Bahnen und Aufgabenträger stehen zur Zeit vor allem vor der Herausforderung, die Risikostruktur im Bestellermarkt zu verbessern und idealer Weise auch die Komplexität der Verfahren zu reduzieren.

Hierfür gibt es vielversprechende Ansätze. Nicht zuletzt für ein wesentliches, in dieser Schärfe neu entstandenes Problem: die Fahrzeugfinanzierung.

Der Investitionsbedarf der Verkehrsunternehmen 2011 bis 2015 wird auf über 8 Milliarden Euro geschätzt. Damit sind Investitionsbudgets von bis zu 125 Millionen Euro bereits bei "mittelgroßen" Aufträgen von 5 Millionen Zugkilometern pro Jahr zu finanzieren - eine Herausforderung für kleinere und mittlere Unternehmen, teils parallel zu kalkulierender Angebote und - den jüngsten Entwicklungen der Finanzmärkte geschuldet - zurückhaltenden Kreditgebern.

Die Modernisierung und Optimierung der Fahrzeugflotte im SPNV - ein Plus an Attraktivität und Wirtschaftlichkeit - soll natürlich auch in Zukunft konsequent fortgeführt werden.

Für den Einsatz von Neufahrzeugen heißt das u. a.:
- Neue Finanzierungsinstrumente entwickeln und nutzen (z. B. Kommunalkreditkonditionen erschließen, Finanzierungsfond nach dem Vorbild anderer Branchen bilden)
- so weit wie möglich standardisieren und auf auftragsspezifische Sonderausstattungen verzichten

Für den Einsatz der "neuen Gebrauchten" heißt das u. a.:
- Einsatz der Fahrzeuge der neuen Generationen in Folgevergaben zulassen
- Aufwendiges Re-Design vermeiden
- Durch ausgewogenen Mix von "Neu" und "Gebraucht" vorhandene Werte volks- und betriebswirtschaftlich sinnvoll nutzen

Denn angesichts der Bemühungen um die sinnvolle Weiterentwicklung des Marktes darf eines nicht aus dem Blick geraten: Die Branche hat bereits erhebliche Erfolge vorzuweisen!

Allein bei den NE-Bahnen sind in den letzten 15 Jahren über 1.000 Fahrzeuge der neuen Generationen in den Fahrgastbetrieb genommen worden. Das entspricht einem Investitionsvolumen von über 2,5 Milliarden Euro. Auch die Flotte der DB-Gruppe ist in den letzten Jahren erheblich verjüngt worden. Damit verfügt der deutsche SPNV über eine der modernsten Flotten der Welt.

Ein Versprechen an die Fahrgäste. Und eine Verantwortung der öffentlichen Hand: Letztlich stellt nur ein angemessenes finanzielles Engagement sicher, dass sich diese Investitionen im Fahrgasteinsatz amortisieren können.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e.V. (VDV), Hauptstadtbüro Berlin Lars Wagner, Pressesprecher Leipziger Platz 8, 10117 Berlin Telefon: (030) 399932-0, Telefax: (030) 399932-15

(cl)

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