Pressemitteilung | European Milk Board (EMB)

Schafft die EU ihre Milchbauern ab? / EMB fordert strukturelle Maßnahmen für den Milchmarkt

(Hamm/Brüssel) - Der Vorstand des European Milk Board fordert anlässlich des Treffens der Agrarminister in Brüssel eine klare Ansage seitens der EU Milchpolitik. "Europas Milcherzeuger sind am Ende, die Überproduktion macht die Preise und uns Milchbauern kaputt", bringt es Romuald Schaber, Präsident des europäischen Dachverbandes der Milcherzeuger, bei der heutigen Pressekonferenz auf den Punkt.

Europas Milchbauern fordern strukturelle Maßnahmen, um der Krise Herr zu werden. Das Marktverantwortungsprogramm des EMB setze an der Wurzel des Problems - der Überproduktion - an, so Schaber weiter. "Wir fordern die EU Kommission und die Agrarminister auf, unser Konzept ernsthaft zu prüfen anstatt Gelder in halbherzige Hilfspakete zu stecken. Das Gegenteil von gut ist gut gemeint! Es braucht strukturelle Maßnahmen, um den europäischen Milchmarkt zu retten."

12. November: Europaweiter Aktionstag der Milchbauern

Längst ist klar, dass es sich nicht um ein nationales Problem handelt oder um kleine Betriebe, die nicht wirtschaftlich arbeiten. Unter dem Motto "Gebt uns unsere Existenz zurück - das Marktverantwortungsprogramm jetzt! " gab es am 12. November in zahlreichen Ländern Protestveranstaltungen der Milcherzeuger. Eine zentrale Forderung der Bauern sind kostendeckende Preise. Der Milchmarkt leidet an strukturellen Defiziten, die nicht mit einer kleinen Geldspritze gelöst werden können. Die Gelder müssen sinnvoll dafür verwendet werden, die Überproduktion am Markt einzudämmen.

Die EU trägt die Verantwortung für Europas Milchbauern

Laut Artikel 39 des AEUV ist es das Ziel der gemeinsamen Agrarpolitik, "den in der Landwirtschaft tätigen Personen, eine angemessene Lebenshaltung zu gewährleisten... und die Märkte zu stabilisieren”. Warum nimmt die EU-Kommission ihre Pflichten nicht ernst? Lässt die Politik ihre Milchbauern bewusst sterben? Die europäischen Milcherzeuger richten sich daher eindringlich an Agrarkommissar Hogan und die Minister für Landwirtschaft: Macht Eure Aufgaben, damit wir vernünftig arbeiten können!

Wir alle tragen die Verantwortung für unsere Bauern und dafür, dass es ihnen auch möglich ist unsere Grundnahrungsmittel zu erzeugen. Wir müssen hier in Europa dazu beitragen, dass unsere Welt nicht aus den Fugen gerät. Wir müssen die Existenz unserer Bauern sichern und dürfen auch die Erzeuger in Entwicklungsländern nicht ausbooten. Denn dadurch verstärkt sich letztendlich die Armut und es wird der Nährboden für gewaltsame Konflikte geschaffen. Eine verantwortungsvolle EU-Milchproduktion hat daher höchste Priorität.

Quelle und Kontaktadresse:
European Milk Board (EMB) Pressestelle Bahnhofstr. 31, 59065 Hamm Telefon: (02381) 4360495, Fax: (02381) 4361153

(dw)

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