Pressemitteilung | (ETV) Europäischer Tabakwaren-Großhandels-Verband e.V.

Schmuggel bekämpfen ist Überlebensfrage für den Handel

(München/Brüssel) - Die europäischen Tabakwarenhändler leiden zunehmend unter dem ständigen Anstieg der illegalen Zigaretteneinfuhren insbesondere nach West- und Mitteleuropa. Die Schmuggelbekämpfung ist daher das zentrale Thema der Jahrestagung des Europäischen Tabakwaren-Großhandels-Verbands heute in München. In vielen der Teilnehmer-Länder sind die Quoten der illegal eingeführten Zigaretten wegen der hohen Preise im Inland bereits zweistellig.

Auch für Deutschland, gehen die Experten von rund zehn Prozent illegal importierter und geschmuggelter Ware aus. Insgesamt weist die aktuellste Folgeerhebung des Verbands der Cigarettenindustrie (VdC) vom August dieses Jahres 17 Prozent nicht in Deutschland versteuerte Markenzigaretten am Gesamtkonsum aus. Spitzenreiter beim illegalen Konsum ist nach wie vor das, mit umgerechnet 7 Euro für 20 Markenzigaretten, extreme Hochpreisland Großbritannien. Die Ermittlungsbehörden gehen dort nach Zählungen in Fußballstadien von bis zu 30 Prozent illegal eingeführter Ware am Gesamtmarkt aus, bestätigen die Erfahrungen des britischen Großhandelsverbands WCTA. An der Fachtagung nehmen auch Experten der Europäischen Ermittlungsbehörde OLAF teil.

“Wir als europäische Tabakwaren-Fachgroßhändler werden nach Kräften dazu beitragen, effiziente Maßnahmen zur Reduzierung des illegalen Handels mit Tabakwaren zu entwickeln und diese zu unterstützen," bestätigt Erich Spengler, Präsident des Europäischen Tabakwaren-Großhandels-Verbands ETV und Inhaber des drittgrößten deutschen Tabakwarengroßhandels-Unternehmens tabacon.

Hoffung und Diskussionsschwerpunkt der Großhändler liegen derzeit auf dem Aufbau eines “Tracking und Tracing-Systems für Zigarettenlieferungen", vergleichbar zu den Systemen aus der Lebensmittel-Rückverfolgbarkeit. “Wenn sich alle Hersteller und Händler weltweit einem solchen Kontrollsystem anschließen würden, könnten die illegalen Warenströme spürbar eingeschränkt werden", so Peter Lind, Generalsekretär des ETV.

Der Handel mit nichtversteuerten Tabakwaren gefährdet aber nicht nur die legalen Distributionsstrukturen und die dort tätigen Unternehmen und deren Arbeitsplätze, sondern auch die Steueraufkommen aus der Tabaksteuer. Die EU-Kommission hat heute jährliche Steuerschäden der EU-Mitgliedsländer von knapp 3 Milliarden Euro bestätigt. Die Großhändler gehen angesichts der aktuellen Marktentwicklungen davon aus, dass das eine sehr konservative Schätzung ist.

Quelle und Kontaktadresse:
Europäischer Tabakwaren-Großhandels-Verband e.V. Stadtwaldgürtel 44, 50931 Köln Telefon: 0221/400700, Telefax: 0221/4007020

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