Pressemitteilung | Verband Bildung und Erziehung - Landesverband Nordrhein-Westfalen (VBE)

Schuljahresende: Zeugnis für die Landesregierung / VBE: Landesregierung muss nachsitzen

(Dortmund) - "Auch wenn sich die Landesregierung im zu Ende gehenden Schuljahr bemüht hat, an dem einen oder anderen Defizit im Schulsystem zu arbeiten, so hat sie die notwendigen Ziele dennoch verfehlt", kommentiert Udo Beckmann, Vorsitzender des Verband Bildung und Erziehung (VBE) NRW die Situation der Schulpolitik zum Schuljahresende.

In vom VBE im letzten Jahr in Auftrag gegebenen repräsentativen Lehrerbefragungen zur Berufszufriedenheit, zum Stand der digitalen Bildung, zur Inklusion und zur Situation der Grundschule konnten Lehrkräfte die Ergebnisse der Schulpolitik in NRW bewerten.

Folgende Ergebnisse wurden erreicht:
- Personelle Ausstattung der Inklusion: Note mangelhaft
Nur zwei von drei Befragten haben laut VBE-Umfrage an ihrer Schule die Unterstützung durch einen Sozialpädagogen oder Sonderpädagogen.
- Fortbildungsangebot Inklusion: Note knapp ausreichend
Dass die inklusiv unterrichtenden Lehrkräfte an ihrer Schule über keine sonderpädagogischen Kenntnisse verfügen, sagen laut VBE-Umfrage 54 Prozent der Lehrer.
- Praxisnähe: Note mangelhaft
Nach der Berufszufriedenheitsstudie des VBE empfinden es 87 Prozent der Befragten als besonders belastend, dass Politiker bei ihren Entscheidungen den tatsächlichen Schulalltag nicht beachten.
- Personalversorgung Grundschule: Note mangelhaft
Mehr als jede dritte Grundschule (37,95 Prozent) hat laut VBE-Umfrage nicht die Lehrkräfte, die ihr nach dem von der Landesregierung festgelegten Personalschlüssel zustehen.
- Digitale Bildung: Note mangelhaft
Lehrkräfte stellen fest, die Ausstattung der Schulen ist mittelalterlich, die Fortbildung nicht ausreichend und der technische Support bei bestehender Ausstattung unterliegt dem Zufallsprinzip.
- Besetzung von Schulleitungsstellen: Note ungenügend
Allein an den Grundschulen sind 1000 Schulleitungsstellen unbesetzt.

Beckmann abschließend: "Der VBE empfiehlt dringend, die Hinweise der Lehrkräfte ernst zu nehmen und die Defizite umgehend aufzuarbeiten, damit das Schulsystem angesichts der fehlenden Rahmenbedingungen nicht schlappmacht."

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Bildung und Erziehung Landesverband Nordrhein-Westfalen (VBE) Pressestelle Westfalendamm 247, 44141 Dortmund Telefon: (0231) 425757-0, Fax: (0231) 425757-10

(wl)

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