Pressemitteilung | Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD)

Schwache CO2-Grenzwerte für Pkw: Niederlage für Europas Klimaschutz / Deutsche Politik als Lakai der Autoindustrie

(Berlin) – „Deutschland und Europa werden bei ihren Klimaschutzbemühungen unglaubwürdig“, kritisierte Hermann-Josef Vogt vom Bundesvorstand des Verkehrsclub Deutschland (VCD) den heute (7. Februar 2007) veröffentlichten Kompromiss der EU-Kommission zur Reduzierung von Treibhausgasen im Straßenverkehr. Danach soll die europäische Autoindustrie den durchschnittlichen CO2-Ausstoß von Neuwagen bis 2012 nicht wie bisher vorgesehen auf 120, sondern lediglich auf 130 Gramm pro Kilometer reduzieren. Weitere zehn Gramm sollen unter anderem über die Einrechnung von Biokraftstoffen eingespart werden.

Vogt: „Bundeskanzlerin Merkel hat maßgeblich zu diesem unsäglichen Kompromiss beigetragen. Mit ihrer jetzigen Politik wird die Bundesregierung in den Augen der europäischen Partner zunehmend zum Lakaien der Autoindustrie. Wir fordern Frau Merkel auf, endlich klimapolitische Vernunft walten zu lassen und mit strengen Vorgaben die Treibhausgase im Verkehr zu senken.“

Dazu gehöre neben strikten CO2-Grenzwerten für die Autohersteller auch ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen. Laut einer neuen Forsa-Umfrage sprächen sich 60 Prozent der Deutschen für eine Geschwindigkeitsbeschränkung aus, um den Ausstoß von Kohlendioxid zu verringern. Dieser könne durch eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h um zehn Prozent reduziert werden. Darüber hinaus würden durch ein Tempolimit Motoren und z.B. Reifen kleiner und damit leichter. So könnten zusätzlich bis zu 30 Prozent an CO2 eingespart werden.

Gerd Lottsiepen, verkehrspolitischer Sprecher des VCD: „Entscheidend bleibt die Energieeffizienz von Pkw. Die Anrechnung von Biosprit beim CO2-Wert ist dafür nicht zielführend. Sinnvoll hingegen ist die Umstellung der Kfz-Steuer von der unsinnigen Berechnung nach Hubraum auf eine nach dem CO2-Ausstoß bemessene Abgabe. Auch eine transparente Verbrauchskennzeichnung für Pkw gehört zu den national umsetzbaren und wichtigen Maßnahmen.“

Quelle und Kontaktadresse:
Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD), Bundesverband Almut Gaude, Pressesprecherin Kochstr. 27, 10969 Berlin Telefon: (030) 2803510, Telefax: (030) 28035110

(tr)

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