Pressemitteilung | Lesben- und Schwulenverband in Deutschland e.V. (LSVD) - Hauptstadtbüro

Segnungen für gleichgeschlechtliche Paare / Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz

(Berlin) - Anlässlich der Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz vom 19. - 20. Februar 2018 in Ingolstadt erklärt Henny Engels, Mitglied im Bundesvorstand des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD):

Immer wieder werden homosexuelle Beziehungen in der römisch-katholischen Kirche oft zuerst als schwere Sünde eingeordnet, ungeachtet dessen, dass auch dort Menschen in einer Weggemeinschaft verlässlich Verantwortung füreinander leben. Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) ist überzeugt davon, dass auch diesen Paaren der Segen Gottes zugesprochen ist und sie um diesen Segen auch in entsprechenden Gottesdiensten der römisch-katholischen Kirche öffentlich bitten können sollten.

Spätestens seit der Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare hat auch die Diskussion um Segnungen in der römisch-katholischen Kirche erneut Fahrt aufgenommen. Der LSVD begrüßt die immer zahlreicher werdenden Stimmen in der katholischen Kirche, die ein Wandel im Denken und Handeln einfordern. In einem Brief bat der LSVD Kardinal Marx, diese innerkirchlichen Anregungen aufzunehmen und bei der Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz entsprechende Schritte in die Wege zu leiten. Dies wäre auch ein deutliches Signal in die kirchliche und nichtkirchliche Öffentlichkeit, dass eine Diskriminierung homosexueller Menschen, ihrer Partnerschaften und ihrer Familien für die römisch-katholische Kirche inakzeptabel ist.

Das Zentralkomitee der Deutschen Katholiken hatte schon im Mai 2015 gefordert, "Brücken zwischen der Lehre der Kirche zu Ehe und Familie und der heutigen Lebenswelt der Gläubigen" zu bauen, u.a. "durch (...) eine Weiterentwicklung von liturgischen Formen, insbesondere Segnungen gleichgeschlechtlicher Partnerschaften, neuer Partnerschaften Geschiedener und für wichtige Weichenstellungen im Familienleben". Dieser Überlegung haben sich in den letzten Wochen etliche Theologen sowie der Bischof von Osnabrück und stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Franz-Josef Bode angeschlossen.

Quelle und Kontaktadresse:
Lesben- und Schwulenverband in Deutschland e.V. (LSVD) Pressestelle Almstadtstr. 7, 10119 Berlin Telefon: (030) 789 54 778, Fax: (030) 789 54 779

(cl)

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