Pressemitteilung | Deutscher Journalisten-Verband e.V. (DJV) - BundesgeschÀftsstelle

Sexualstrafrecht: Presse- und Fernsehbilder weiter zulÀssig

(Berlin) - Der Deutsche Journalisten-Verband hat mit Erleichterung auf die Änderungen im Entwurf zur VerschĂ€rfung des Sexualstrafrechts reagiert, die der Rechtsausschuss nach den Anhörungen vor den abschließenden parlamentarischen Beratungen vorgenommen hat.

In zweiter und dritter Lesung hat der Deutsche Bundestag am heutigen Freitag dem Gesetz mehrheitlich zugestimmt, das u.a. die entgeltliche Verbreitung von Nacktfotos Jugendlicher und Kinder sowie das Ansehen von Personen schĂ€digender Bilder unter Strafe stellt. Die Neufassung des Paragrafen 201a sieht Ausnahmen vor, wenn es um die "Wahrnehmung ĂŒberwiegender berechtigter Interessen" geht. Namentlich ist die journalistische Berichterstattung genannt.

"Ich freue mich, dass das Parlament die Bedenken des DJV gegen frĂŒhere Fassungen des Gesetzentwurfs ernst genommen hat", sagte DJV- Bundesvorsitzender Michael Konken. So sah z.B. die vom Bundeskabinett Mitte September verabschiedete Version auch im Falle journalistischer Nutzung noch Strafen fĂŒr Bilder vor, die geeignet sind, "dem Ansehen der abgebildeten Person erheblich zu schaden". Dasselbe sollte fĂŒr jede Art von Nacktfoto gelten, auch wenn nur ĂŒber das Strandleben im Sommer berichtet werden sollte. Als Strafmaß waren bis zu zwei Jahre Haft vorgesehen. Zusammen mit anderen MedienverbĂ€nden und -unternehmen kritisierte der DJV die "unprĂ€zise Regelung und die fehlende Auseinandersetzung mit den bisher fĂŒr Medien geltenden Regelungen".

Bereits heute gĂ€ben zahlreiche von Prominenten angestrengte Gerichtsverfahren gegen die Veröffentlichung von Fotos in den Medien einen Vorgeschmack auf die zu erwartenden Rechtsstreitigkeiten, so die Kritik. "Das ist jetzt zum GlĂŒck vom Tisch", sagte Konken. FĂŒr eine BeeintrĂ€chtigung der TĂ€tigkeit von Bildjournalistinnen und -journalisten biete das vom Bundestag beschlossene Gesetz keine Handhabe mehr.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Journalisten-Verband e.V. (DJV), BundesgeschÀftsstelle Hendrik Zörner, Pressesprecher Charlottenstr. 17, 10117 Berlin Telefon: (030) 7262792-0, Fax: (030) 7262792-13

(cl)

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