Pressemitteilung | Bitkom e.V.

Software und IT-Dienstleistungen wachsen überdurchschnittlich

(Hannover/Berlin) - Am westeuropäischen Markt für Informationstechnik und Telekommunikation (ITK) sind die Auswirkungen der sich weltweit abschwächenden Konjunktur nicht spurlos vorbeigegangen. Dennoch sind die Umsätze in Westeuropa im vergangenen Jahr um 5,1 Prozent auf 643 Mrd. € gestiegen. Dies ist das Ergebnis der aktuellen Studie des European Information Technology Observatory (EITO), das nun in seiner zehnten Ausgabe vorliegt. Präsentiert wurde das Standardwerk der ITK-Marktforschung von Heinz Bäurer, Vizepräsident des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) anlässlich der CeBIT in Hannover. Für 2002 rechnen die EITO-Experten mit einem Wachstum des europäischen Markts um 5,4 Prozent auf einen Wert von 678 Mrd. €. „Markttreiber sind aktuell vor allem Software-Produkte, IT-Dienstleistungen und Mobilfunkdienste“, so Bäurer. Das EITO enthält in diesem Jahr neben der aktuellen Marktanalyse auch Schwerpunktstudien zu UMTS-Anwendungen, nachhaltiger Entwicklung und E-Government, ein Thema, das neben Sicherheit und UMTS im Mittelpunkt der diesjährigen CeBIT stehen wird.

Weltweit hat die ITK-Branche ihre Umsätze in den zurückliegenden 8 Jahren glatt verdoppelt. Im Jahr 2000 wurde ein Rekordwachstum von knapp 13 Prozent erzielt. Diese Werte konnten in 2001 nicht gehalten werden. Die Wachstumsrate fiel auf 4,4 Prozent. Das Volumen des ITK-Weltmarkts betrug Ende vergangenen Jahres 2.292 Mrd. €. Erst im Jahr 2003 werden die Zuwächse mit erwarteten 9,8 Prozent wieder ein knapp zweistelliges Niveau erreichen. Das Wachstum des Weltmarkts wurde im vergangenen und wird in diesem Jahr vor allem von den Ländern Asiens und Teilen Lateinamerikas getragen. Demgegenüber stagnierten die Umsätze in den USA. Durch diese Entwicklung ist der Anteil der USA am Weltmarkt auf nunmehr 34 Prozent zurückgegangen. Europa macht 29 Prozent aus.

Der westeuropäische Markt für Telekommunikation war mit einem Wachstum von 6,4 Prozent auf 318,3 Mrd. € in 2001 nicht mehr der wesentliche Impulsgeber. Gesunkene Umsätze sind vornehmlich bei TK-Endgeräten und -Ausrüstung zu verzeichnen. Die neuen Telekommunikationsdienste zeigen weiterhin starke Zuwachsraten. So werden Zuwächse von 31 Prozent bei den Online-Diensten und 21 Prozent in der Mobilkommunikation erreicht.

Der westeuropäische IT-Markt ist in 2001 um 3,9 Prozent gewachsen. In 2002 wird ein Anstieg um 5,1 Prozent auf ein Marktvolumen von ca. 341 Mrd. € erwartet. Auch die Informationstechnik entwickelt sich europaweit zu einer Dienstleistungsbranche. Was die einzelnen Branchensegmente betrifft, sieht Bäurer die größten Potenziale in den Bereichen Software und IT-Services: „Maßgebliche Wachstumsimpulse kommen aus der sogenannten Enterprise Application Integration sowie Sicherheitslösungen und E-Government. Hierbei sind vor allem Beratungs- und Implementierungsleistungen gefragt.“ Die Unternehmen sind laut Bäurer zurzeit dabei, die Lücken und Medienbrüche in der digitalen Wertschöpfung zu schließen und von der Entwicklung bis zum Vertrieb eine vollständige Digitalisierung der Geschäftsprozesse herzustellen.

Die Nachfrage nach ITK-Hardware war im vergangenen Jahr um 2,4 Prozent zurückgegangen. Sie wird sich im laufenden Jahr europaweit stabilisieren und in 2003 dann wieder ein vernünftiges Wachstum um 6 Prozent zeigen. Der Einbruch in 2001 ist auf den ungewöhnlich starken Rückgang bei Computer-Hardware und Telekommunikations-Endgeräten zurückzuführen. Bereits für 2002 prognostiziert EITO in Europa eine leichte Erholung dieser Segmente bevor das Wachstum ab 2003 dann wieder stärker anzieht.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) Albrechtstr. 10 10117 Berlin Telefon: 030/275760 Telefax: 030/27576400

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