Pressemitteilung | Deutscher Bauernverband e.V. (DBV)

Sonnleitner: Lebensmittel müssen ihren Preis wert sein / Pressekonferenz anlässlich der Anuga in Köln

(Berlin) - „Deutsche Lebensmittel sind im Ausland ebenso wie bei unseren einheimischen Verbrauchern sehr beliebt, auch weil unsere Landwirte nachhaltig produzieren.“ Dies hob der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner, auf einer gemein­samen Pressekonferenz der Spitzenverbände der Landwirtschaft, der Ernährungsindustrie und des Einzelhandels anlässlich der Anuga hervor. Mit dem über die gesamte Lebensmittelkette stufenübergreifenden QS-System würden mittlerweile 85 Prozent des Schweinefleisches und über 90 Prozent des deutschen Geflügelfleisches geprüft. Dabei arbeite man ständig daran, die Standards zu verbessern, die erreichte Umweltfreundlichkeit, den Verbraucherschutz oder - im Falle der Landwirte - auch den Tierschutz fest in der Produktion zu verankern. Unbedingt müssten die Nahrungsmittel dabei aber auch ihren tatsächlichen Preis wert sein, forderte Sonnleitner.

Europa habe sich bei Nahrungsmitteln den Weltmärkten weit geöffnet. Die staatliche Vorratshaltung sei vollständig verschwunden, der Außenschutz weitgehend abgebaut oder obsolet geworden. „Damit sind wir in einen globalen Wettbewerb eingebunden, einen Markt mit größeren Chancen, aber auch mit Risiken“, sagte Sonnleitner. Er wies darauf hin, dass alle Marktbeteiligten - auch die Verbraucher - künftig mit größeren Preisschwankungen leben lernen müssten. Für die Landwirte seien in der Produktion halbwegs gleichwertige Bedingungen dringend erforderlich. „Wenn wir beispielsweise die Käfighaltung bei Legehennen aufgeben, weiterhin aber vor allem Eiprodukte aus den Ländern importieren, in denen die Legehennen in diesen Käfigen Eier legen, dann ist das nicht nur eine eklatante Wettbewerbsverzerrung, sondern zugleich ein Pyrrhus-Sieg für den Tierschutz“, verdeutlichte der DBV-Präsident. Deshalb müssten bei internationalen Handelsverhand­lungen wie WTO die Themen des Tier-, Natur-, Umwelt- und Verbraucherschutzes gleichwertig behandelt werden.

Die Zeiten ständig rückläufiger Nahrungsmittelpreise seien vorbei, stellte Sonnleitner fest. So sei auch ein weiter steigender Erdölpreis Kosten treibend für die Landwirtschaft, für die Ernährungswirtschaft, für den Lebensmittel-Einzelhandel. „Dies findet seinen Niederschlag natürlich auch bei den Verbraucherpreisen“, sagte Sonnleitner. Gleichzeitig warnte er aber davor, die Bio-Energie für die Verteuerung der Lebensmittel verantwortlich zu machen. Die Bioenergie sei für viele landwirtschaftliche Betriebe ein interessantes Standbein, für die deutsche und europäische Landwirtschaft bleibe aber die Nahrungsmittelproduktion weiterhin das Kerngeschäft. Auch seien trotz heftiger öffentlicher Debatten und gefühlten Preissteigerungen die deutschen Lebensmittel nicht nur vielfältig und gut, sondern auch nach wie vor preiswert. „Selbst im Vergleich zu den zwölf EU-Staaten sind die Ausgaben für Lebensmittel – gemessen am verfügbaren Einkommen – für die deutschen Verbraucher mit 11,5 Prozent sehr gering“, erklärte der DBV-Präsident.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Bauernverband e.V. (DBV), Haus der Land- und Ernährungswirtschaft Pressestelle Claire-Waldoff-Str. 7, 10117 Berlin Telefon: (030) 31904-0, Telefax: (030) 31904-205

(el)

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