Pressemitteilung | Deutscher Journalisten-Verband e.V. (DJV) - Bundesgeschäftsstelle

Sozialpartnerschaft muss auch in Osteuropa Standard werden

(Berlin) - Der DJV fordert die deutschen Medienunternehmen auf, sich bei ihrem fortschreitenden Engagement in Osteuropa nicht ausschließlich auf ihre kommerziellen Interessen zu konzentrieren. "Die Aktivitäten von Konzernen wie Gruner + Jahr, RTL, der WAZ-Gruppe oder das gerade erst in Polen erweiterte Engagement von Springer sollten auch als Chance begriffen werden, die in Deutschland gesammelten positiven Erfahrungen mit Sozialpartnerschaften in die neuen Mitgliedstaaten der EU zu übertragen", erklärte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken. Wichtig ist aus Sicht des DJV, dass es den Beschäftigten in den zentral- und osteuropäischen Redaktionen deutscher Medienkonzerne generell ermöglicht wird, ihre Interessen im Betrieb kollektiv wahrzunehmen. Es muss selbstverständlich werden, sich ohne Furcht vor Konsequenzen gewerkschaftlich zu organisieren. "Betriebliche Mitbestimmung gewährleistet die Vertretung der Arbeitnehmerinteressen, bietet aber auch die Möglichkeit, auf Missstände in den Unternehmen aufmerksam zu machen", betonte Konken. "Die gemeinsame Interessenvertretung der Journalisten gehört in Deutschland zu den bewährten Standards. In den neuen EU-Mitgliedstaaten dagegen handelt es sich immer noch um Ausnahmen - auch in den Redaktionen, an denen deutsche Medienunternehmen beteiligt sind. Das muss sich dringend ändern." Die Verlage und Rundfunkunternehmen müssten sicherstellen, dass Sozialstandards in ihren Redaktionen definiert werden, die die Lebensgrundlagen der osteuropäischen Journalisten auch bei Krankheit, Arbeitslosigkeit oder im Rentenalter sicherten. "Nicht nur die Unternehmen, auch die Journalisten müssen von ihrer Arbeit profitieren."

Der Axel Springer-Verlag hatte in den vergangenen Tagen die Tageszeitung Dziennik auf den polnischen Markt gebracht. Ein erheblicher Anteil des osteuropäischen Medienmarkts wird mittlerweile von deutschen Unternehmen kontrolliert.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Journalisten-Verband e.V. (DJV) Hendrik Zörner, Pressesprecher, Presse- u. Öffentlichkeitsarbeit Pressehaus 2107, Schiffbauerdamm 40, 10117 Berlin Telefon: (030) 7262792-0, Telefax: (030) 7262792-13

(bl)

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