Pressemitteilung |

Sozialverband Deutschland zur Rente mit 67 / "Vorschlag ist eine Ohrfeige für ältere Arbeitslose"

(Bonn) - Die Äußerungen von Bundesarbeitsminister Walter Riester zur Anhebung des Rentenalters auf 67 stößt auf scharfe Kritik des Sozialverband Deutschland (SoVD), ehemals Reichsbund. "Diese Idee geht völlig an der Realität des Arbeitsmarktes vorbei", kritisiert Sven Picker, sozialpolitischer Sprecher des bundesweit rund 500 000 Mitglieder zählenden Verbandes.

"Bei der hohen Arbeitslosigkeit von rund 3,8 Millionen Menschen in Deutschland verbietet sich die Diskussion über ein höheres Renteneintrittsalter von selbst. Zudem sind solche Vorschläge für mehr als 800 000 Arbeitslose, die 55 Jahre und älter sind und trotz aller Bemühungen keinen Job finden, eine glatte Ohrfeige. Wenn die Wirtschaft meint, sie braucht die Menschen länger im Arbeitsprozess, muss sie die entsprechenden Jobs auch zur Verfügung stellen", so Picker.

Der Sozialexperte weiter: "In der heutigen Arbeitswelt, in der sich Arbeitsabläufe stetig beschleunigen und Berufsbilder sich schneller wandeln als jemals zuvor, ist es schlicht und einfach utopisch, ältere Menschen länger in den Arbeitsprozess zwingen zu wollen. Letztlich ist das nur ein weiteres Mittel, die Renten der Versicherten herunterzufahren. Sicherlich ist die Sanierung der maroden Rentenkassen ein drängendes Problem, aber das kann nicht zu Lasten derjenigen gehen, die auf dem Arbeitsmarkt einfach nicht mehr mithalten können."

Quelle und Kontaktadresse:
Sozialverband Reichsbund e.V. Beethovenallee 56-58, 53173 Bonn Telefon: 0228/95640 Telefax: 0228/9564311

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