Spitzenmedizin zu Niedrigpreisen - KUV belastet Tarifverhandlungen für Ärzte in BG Kliniken
(Berlin) - "Die BG Kliniken: Mehr als Spitzenmedizin" - mit diesem Markenslogan wirbt der Klinikverbund der gesetzlichen Unfallversicherung (KUV) für die berufsgenossenschaftlichen Kliniken. Für die aktuellen Tarifverhandlungen mit dem Marburger Bund hat der KUV offenbar eine Modifizierung des Werbespruchs vorgenommen: Spitzenmedizin zu Niedrigpreisen. Die Forderung des Marburger Bundes nach einer angemessenen Erhöhung der Ärztegehälter von 5,5 Prozent ab dem 1. Juli 2015 beantwortete die Verhandlungsführung der BG Kliniken in der gestrigen zweiten Verhandlungsrunde in Berlin mit dem "Angebot" einer Entgelterhöhung um 0,85 Prozent. Ein stärkerer Anstieg des Gehaltsniveaus wurde vor allem mit dem Hinweis abgelehnt, man müsse die aus den vorgenommenen Investitionen resultierenden Kosten ausgleichen. "Die Träger der BG Kliniken erheben den Anspruch, die Ärztinnen und Ärzte an den BG Kliniken seien dazu da, durch ihre Arbeitsleistung die Klinikinvestitionen und möglicherweise auch die gegenwärtig laufende Konzernbildung zu refinanzieren", kritisierte Rolf Lübke, Verhandlungsführer des MB, die Haltung des KUV. Dabei sei auch dem KUV bekannt, dass die Ärztinnen und Ärzte in den Unfallkliniken maximal belastet seien. "Wer Spitzenmedizin will, sollte sie auch angemessen honorieren", bekräftigte Lübke.
Die Tarifverhandlungen zwischen der KUV und dem Marburger Bund für zehn berufsgenossenschaftliche Kliniken im Tarifverbund des KUV werden am 27. Oktober 2015 fortgesetzt.
Quelle und Kontaktadresse:
Marburger Bund - Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V. - Bundesverband
Hans-Jörg Freese, Leiter, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Reinhardtstr. 36, 10117 Berlin
Telefon: (030) 746846-0, Fax: (030) 746846-16
(cl)
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