Pressemitteilung | Deutscher Olympischer Sportbund (DOSB)

„Sport braucht Partnerschaft und Förderung, nicht einseitige Regulierung“ / Innenminister Schäuble und Bach zum geplanten EU-Weißbuch

(Frankfurt am Main) - Thomas Bach, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), bekräftigte anlässlich des Europäischen Abend des Sports gegenüber EU-Kommissar Jàn Figel die Forderung nach der Autonomie des Sports: „Der Sport braucht Partnerschaft und Förderung, nicht eine einseitige Regulierung. Betrachtet man die Mitgliederzahlen im deutschen Sport, dann macht der Profisport höchstens 0,1 Prozent aus. Dieser Prozentsatz darf nicht zur Regulierung des restlichen Sports herangezogen werden.“

Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble unterstützte mit Blick auf das Weißbuch zum Sport der Europäischen Kommission, das im Juli 2007 veröffentlicht werden soll, das Anliegen. In seiner Begrüßungsrede lobte er in Brüssel das Subsidiaritätsprinzip als „überlegenes Prinzip“, welches sehr gut zum Prinzip der Ehrenamtlichkeit passe, die „den Sport auch so wertvoll macht“. Schäuble weiter: „Man muss auch darauf verzichten können, alles selber regeln zu wollen. Wir würden viel ärmer werden, wenn wir freiwilliges Engagement unterdrücken würden. Es ist nicht wahr, daß alles nur nach dem Gesetz wirtschaftlicher Effizienz geht.“

„In Einklang mit der Erklärung von Nizza hat das X. Europäische Sportforum im Oktober 2001 in Brüssel die Autonomie der Sportorganisationen betont und deren Recht zur Selbstorganisation durch geeignete Verbandsstrukturen verdeutlicht. Denn durch den Sport und in seinen freien Strukturen wird das Europa der Bürgerinnen und Bürger mit einzigartigem ehrenamtlichen Engagement gelebt“, sagte Bach weiter: „Zusammen mit der Olympischen Bewegung und den Internationalen Verbänden dringen wir daher sehr darauf, dass das geplante EU-Weißbuch zum Sport diesem ehrenamtlichen Engagement seiner Bürger, dem sozialen und gesellschaftlichen Beitrag des Sports zum Zusammenhalt unserer Gesellschaft sowie der Vielfalt sportlicher Betätigung und Organisation Rechnung tragen wird.“

Unterstützung fand Bach auch durch den ehemaligen französischen Sportminister Guy Drut und Patrick Hickey, Präsident der Europäischen Olympischen Komitees. „Autonomie ist eine fundamentale Notwendigkeit, damit Sportorganisationen ihrer gesellschaftlichen Rolle gerecht werden können“, sagte Hickey. Drut ergänzte: „Das Weißbuch muss die Förderung des Sports innerhalb der bestehenden EU-Politik und -Programme stärken.“

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Olympischer Sportbund (DOSB) Pressestelle Otto-Fleck-Schneise 12, 60528 Frankfurt am Main Telefon: (069) 67000, Telefax: (069) 674906

(el)

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