Pressemitteilung | (BDEW) Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V.

Statement für die Presse: Hildegard Müller zum gemeinsamen Versorgungssicherheitsbericht des Pentalateralen Energieforums

(Berlin) - Das Pentalaterale Energieforum hat heute einen gemeinsamen Versorgungssicherheitsbericht für Belgien, Deutschland, Frankreich, Luxemburg, Niederlande, Österreich und der Schweiz veröffentlicht. In diesem Bericht haben die Nachbarstaaten ihre Erzeugungskapazitäten im Strombereich gemeinsam berechnet und dabei die wechselseitigen Einflüsse im Binnenmarkt berücksichtigt. Hildegard Müller, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), erklärt dazu:

"Der Bericht ist eine gute Grundlage für die weitere Diskussion zur Versorgungssicherheit und zur Entwicklung eines grenzüberschreitenden Strommarktes in Europa. Aber der Bericht berechtigt nicht, Entwarnung zu geben. Die drängenden Fragen zum Energiemarktdesign der Zukunft und zur Versorgungssicherheit löst er nicht.

Der Blick in die Zukunft basiert im Bericht auf dem Prinzip Hoffnung. Es wurde ein gegebener Kraftwerkspark unterstellt. Der angenommene Zubau von Kraftwerken erscheint derzeit unrealistisch. Die Entwicklungen bei bestehenden Kraftwerken und beim Neubau von konventionellen Anlagen zur Stromerzeugung in Deutschland in den letzten Jahren gehen in eine vollkommen andere Richtung. Viele angekündigte Neubauprojekte liegen aufgrund der Marktentwicklungen und der fehlenden politischen Rahmenbedingungen auf Eis. Der BDEW weist seit längerem auf diese dramatischen Entwicklungen im Bereich des konventionellen Kraftwerksparks hin. Daher ist der Bericht kein Beleg dafür, dass es bis in das nächste Jahrzehnt hinein ausreichend Kraftwerkskapazitäten geben wird und eine schnelle Entscheidung zur Einführung eines Kapazitätsmarktes nicht getroffen werden muss.

Dennoch stellt der Bericht eine deutliche Verbesserung gegenüber früheren Berichten dar, da er erstmals die Wechselwirkungen zwischen den Staaten in Zentralwesteuropa abbildet. Aus Sicht des BDEW ist es zielführend, die Kooperation auf nachbarstaatlicher Basis fortzuführen. Nächster Schritt könnte die Festlegung eines gemeinsamen einzuhaltenden Versorgungssicherheitsniveaus sein. Auch sollte man gemeinsam verabreden, was zu tun ist, wenn die Versorgungssicherheit unter einen kritischen Wert sinkt."

Quelle und Kontaktadresse:
BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V., Hauptgeschäftsstelle Jan Ulland, Stellv. Pressesprecher Reinhardtstr. 32, 10117 Berlin Telefon: (030) 300199-0, Fax: (030) 300199-3900

(mk)

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