Pressemitteilung | Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands e.V. (VÖB)

Steigende Kapitalmarktzinsen auf Sicht von sechs Monaten

(Berlin) – In seinem am 21. Juli in Berlin vorgestellten Zinsprognose-Spektrum prognostiziert der Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands, VÖB, auf Sicht von zwei Monaten eine Seitwärtsbewegung und auf Sicht von sechs Monaten einen leichten Anstieg der Rendite der 10-jährigen Bundesanleihen. Die in der VÖB-Zinsprognose ebenfalls veröffentlichten Einschätzungen der Bankgesellschaft Berlin sowie der Feri Research GmbH sehen die gleiche Entwicklung voraus. Grundlage der Analyse, die der VÖB in seinem zweimonatlich erscheinenden Zinsprognose-Spektrum veröffentlicht, ist der Monatsdurchschnittswert der 10-jährigen Bundesanleihen als maßgeblicher Eurobenchmark-Rendite, der im Juni 2004 bei 4,31 Prozent lag. In den letzten zwei Monaten ist die Euro-Benchmark-Rendite per Saldo um 21 Basispunkte gestiegen.

Auf Sicht von zwei Monaten erwartet der Verband eine Seitwärtsbewegung der europäischen Benchmark-Rendite für Staatsanleihen. Zunächst werde sich eine Konsolidierung auf dem erreichten höheren Niveau vollziehen. Zudem gäben die weiteren Aussichten für eine konjunkturelle Erholung in Euroland, insbesondere im Vergleich zu den USA, keinen Grund für allzu großen Optimismus. Auf Sicht von sechs Monaten würden die Kapitalmarkt-Renditen im Euroraum die Entwicklung eines erwarteten weiteren Anstiegs der Kapitalmarkt-Renditen in den USA nachbilden.

Der Zinsanstieg in den USA sei insbesondere infolge der allmählichen Rücknahme der expansiven Geldpolitik durch die Fed sowie wegen zunehmender Inflationsraten zu erwarten.

Der VÖB-Analyse zufolge ist der Inflationsdruck in den USA zwar noch nicht wesentlich auf die Kerninflationsrate durchgeschlagen. Jedoch seien die aktuellen Steigerungen bei den Inflationsraten auf den vorgelagerten Stufen wie Import- und Erzeugerpreise durchaus beachtlich. Auch in Euroland habe sich die für die Europäische Zentralbank (EZB) maßgebliche Steigerungsrate des Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) von einem Wert von 1,7 Prozent im Februar und März 2004 über 2,0 Prozent im April auf 2,5 Prozent im Mai und 2,4 Prozent im Juni erhöht. Damit übertreffe die Rate seit Ende 2003 erstmals wieder den von der EZB angestrebten Stabilitätsbereich mit Preissteigerungsraten von „knapp unter 2 Prozent“. Eine Erhöhung der Leitzinsen durch die EZB werde, insbesondere aufgrund der relativ schwächeren Konjunkturdynamik, in den Prognosen allerdings erst für Anfang 2005 zugrunde gelegt.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands e.V. (VÖB) Postfach 11 02 72, 10832 Berlin Telefon: 030/81920, Telefax: 030/8192222

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