Pressemitteilung | Deutscher Caritasverband e.V.

Sterbende brauchen angemessene Versorgung / Zur Diskussion über die Patientenverfügung

(Freiburg) - „Was brauchen Menschen im Sterben?“ Das ist für Caritaspräsident Dr. Peter Neher die entscheidende Frage bei der Diskussion über die „Patientenverfügung“. Anlass ist die aktuelle Debatte zum Zwischenbericht der Enquetekommission Ethik und Recht der modernen Medizin. Neben der Patientenverfügung müsse auch eine bessere palliativmedizinische Versorgung und ein ausreichendes Hospizangebot rechtlich sichergestellt werden. „In Deutschland ist die Versorgung von Sterbenden bislang unzureichend. In der Schmerztherapie besteht ein riesiger Nachholbedarf. Außerdem ist die Palliativmedizin und –pflege noch nicht ausreichend in Pflegeeinrichtungen und im häuslichen Umfeld integriert“, so der Caritaspräsident. Er weist gleichzeitig auf das große Engagement auch vieler ehrenamtlich tätiger Menschen hin, die Sterbende in ihrer letzten Lebensphase begleiten.

Vorbildlich ist aus Sicht von Caritaspräsident Neher die Regelung bei der Versorgung schwerstkranker und sterbender Menschen in Frankreich und Österreich. In Frankreich beispielsweise hat jeder Kranke ein Recht auf palliativmedizinische Versorgung und Betreuung. Zudem haben pflegende Angehörige einen Anspruch auf Beurlaubung zur Begleitung eines Sterbenden. Maximal drei Monate kann diese Beurlaubung in Frankreich dauern. Österreich hat diese Familienhospizkarenz auf sechs Monate angelegt. „Mit diesen Regelungen kann den Wünschen schwerstkranker und sterbender Menschen besser entsprochen werden“, so Caritaspräsident Neher.

Eine große Angst der Menschen sei, im Sterben allein gelassen zu werden,, Schmerzen zu erleiden und möglicherweise einer Apparatemedizin hilflos ausgesetzt zu sein. Neher zieht das Fazit: „Menschen im Sterben brauchen neben Schmerztherapie vor allen Dingen jemanden, der ihre Hand hält. Alle Menschen, die das tun, verdienen unsere Anerkennung und Unterstützung “

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Caritasverband e.V. Karlstr. 40, 79104 Freiburg Telefon: 0761/2000, Telefax: 0761/200541

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