Pressemitteilung | Bundesverband Deutscher Stiftungen e.V.

Stiftungen müssen den demografischen Wandel stärker gestalten

(Berlin) - Europas größter Stiftungskongress, der Deutsche StiftungsTag, wird in diesem Jahr die demografischen Veränderungen thematisieren. Im vorab verbreiteten Diskussionspapier zum Kongress wird deutlich: Zwei Drittel der befragten Stiftungen befassen sich mit Themen, die mit dem demografischen Wandel zusammenhängen. Dies sind zum Beispiel faire Bildungschancen, bürgerschaftliches Engagement, Teilhabe im Alter und Integration von Zugewanderten. Jede sechste befragte Stiftung (16 Prozent) hat den demografischen Wandel explizit auf ihre Agenda gesetzt. Dies ergab eine Befragung im StiftungsPanel des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen, die Grundlage für das Diskussionspapier ist.

Birgit Radow, stellvertretende Generalsekretärin des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen, regt an, dass Stiftungen mit ihrem Handeln den demografischen Wandel künftig noch stärker gestalten: "Besonders dem bürgerschaftlichen Engagement kommt eine besondere Bedeutung zu. Wenn Stiftungen bürgerschaftliches Engagement als Thema auf ihre Agenda setzen, freiwilliges Engagement ihrer Mitarbeiter fördern und verstärkt Ehrenamtliche in die Stiftungsarbeit einbinden, können sie Potenziale heben." Weiter schlägt Radow vor: "Wollen wir mehr Engagement in Stiftungen, müssen wir auch neue Stiftergruppen ansprechen. Jeder sechste Unternehmer hat ausländische Wurzeln - unter den Stifterinnen und Stiftern sind sie jedoch kaum repräsentiert."

Demografischer Wandel - ein Thema für jede Stiftung

Der demografische Wandel ist ein Querschnittsthema, das viele Ansatzpunkte für Stiftungshandeln bietet - auch für Stiftungen, die noch nicht explizit dazu arbeiten. Faire Bildungschancen (42 Prozent der Befragten), bürgerschaftliches Engagement (40 Prozent) sowie Integration von Zugewanderten (27 Prozent), soziale und kulturelle Angebote in Städten (27 Prozent) und im ländlichen Raum (26 Prozent) sind die Felder, die diese Stiftungen bereits am häufigsten nennen. Auch bringen Stiftungen Teilhabe und Versorgung im Alter voran (22 Prozent).

Personalpolitik und Vermögensanlage demografiefest machen

56 Prozent der Befragten, die Auswirkungen des demografischen Wandels auf die eigene Stiftung wahrnehmen, haben festgestellt, dass das Durchschnittsalter der Mitarbeitenden und Engagierten gestiegen ist. Weitere 55 Prozent sagen, es wird schwerer, Nachfolger für die Gremien der Stiftung zu finden. Und 17 Prozent befürchten, zukünftig nicht mehr genügend qualifizierte Mitarbeiter zu finden. Die Empfehlung lautet hier, dass Stiftungen ihre personellen Ressourcen zunächst einem Demografiecheck unterziehen und die eigene Stiftung durch flexible Arbeitszeitmodelle oder altersgemischte Teams als Arbeitgeber, aber auch als Ort für bürgerschaftlich Engagierte attraktiver machen.

Neben der Personalstrategie gilt es die Vermögensanlage demografiefest zu machen. Wenn Stiftungen zum Beispiel in Mehrgenerationenwohnen oder altersgerechte Immobilien wirkungsorientiert investieren, erreichen sie zweierlei: eine positive gesellschaftliche Wirkung und eine auskömmliche Rendite für ihre Stiftungsarbeit.

Diskussionspapier "Stiftungen und demografischer Wandel"

Die Befragung für das Diskussionspapier "Stiftungen und demografischer Wandel. Stiftungshandeln, Herausforderungen, Empfehlungen" wurde im StiftungsPanel des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen durchgeführt. Teilgenommen haben 44,4 Prozent der 538 im Befragungszeitraum registrierten Stiftungen des StiftungsPanels. Körber-Stiftung, Robert Bosch Stiftung und ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius haben die Erstellung des Diskussionspapiers gefördert. Nach einem Einführungstext zu Deutschlands demografischen Herausforderungen wird das Stiftungshandeln in dem Bereich beleuchtet und 10 Empfehlungen für Stiftungshandeln im demografischen Wandel gegeben. Das Diskussionspapier bildet die inhaltliche Grundlage für Diskussionen auf dem Deutschen StiftungsTag 2016.

Terminmerker

Der Deutsche StiftungsTag findet vom 11. bis 13. Mai 2016 in Leipzig statt. Rund 1.600 Teilnehmende werden sich unter dem Motto "Älter - bunter - anders: Demografischer Wandel und Stiftungen" der Frage widmen, wie Stiftungen den Folgen des demografischen Wandels begegnen können. Erwartet wird Bundeskanzlerin Angela Merkel. Presseakkreditierungen sind möglich unter www.stiftungen.org/pressetermine

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Deutscher Stiftungen e.V., Haus Deutscher Stiftungen Pressestelle Mauerstr. 93, 10117 Berlin Telefon: (030) 8979470, Fax: (030) 89794711

(dw)

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